Zitruspflanzen pflegen
Alles, was Sie über Zitruspflanzen wissen sollten!
Zitruspflanzen zählen weltweit zu den beliebtesten Kübelpflanzen. Diese immergrünen Gehölze vermitteln uns mit ihren exotischen Früchten das Gefühl von Sommer und Urlaub. Hier erfahren Sie, was es bei der Pflege der Zitruspflanzen zu beachten gibt, wann Sie die Kübelpflanzen am besten wässern und wie Sie Ihre Exoten schneiden und düngen.
Inhaltsverzeichnis
Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin!
Johann Wolfgang von Goethe, Mignon
Standort für Zitruspflanzen
Die zahlreichen Arten, wie zum Beispiel Zitronen, Orangen, Mandarinen, Limetten oder auch die Kumquat, mögen auf Grund ihrer Herkunft vollsonnige und warme Standorte. Mittlerweile findet man Zitruspflanzen nicht nur in tropischen Regionen wie Mexiko oder Indien, sondern eben auch auf der ganzen Welt.
Ideal für die Sonnenanbeter ist ein wind- und regengeschützter Standort. Die Temperaturen sollten bestenfalls zwischen 20 und 25°C liegen.
Leider sind die Zitruspflanzen nicht winterhart und müssen über die kalten Monate in ein Winterquartier verfrachtet werden. Als Freilandpflanze gestaltet sich das ganze etwas schwierig, weswegen wir Ihnen auf jeden Fall eine Kübelbepflanzung empfehlen.
Bei optimalen Bedingungen können die exotischen Gehölze problemlos eine Wuchshöhe von 150 bis 250 cm im Pflanzkübel erreichen.
Die richtige Pflege
Ursprünglich stammen die immergrünen Bäume aus den subtropischen Regionen Asiens. Neben den intensiv duftenden und elfenbeinweißen Blüten sind die Zitruspflanzen vor allem für ihre essbaren Früchte bekannt. In diesem Beitrag haben wir für Sie die wesentlichsten Pflegehinweise zusammengestellt. Mit diesen simplen Tipps ziehen Sie sich einen Zitronen- oder Orangenbaum, der in der Blütezeit herrlich fruchtig duftet und wunderbar schmeckende Früchte hervorbringt.
Kübel und Substrat
Der ideale Pflanzkübel für Ihre Zitruspflanze sollte etwa 30 % größer sein als der Wurzelballen.
Der Trog benötigt neben den Ablauflöchern ebenfalls eine funktionierende Drainage, da die Exoten keine Staunässe mögen. Grundsätzlich ist das Material des Pflanztroges eher unbedeutend. Sie entscheiden, was Ihnen gefällt. Für Kunststoffpflanzkübel spricht, dass diese leicht sind. Dagegen haben Fiberglas-Steingemisch Kübel einen natürlichen Look, sind robust und extrem wetterbeständig.
Das Substrat sollte locker und durchlässig sein. Verwenden Sie daher bitte nur hochwertige Kübelpflanzenerde, welche Sie mit Quarzsand und Mineralgranulat versetzen.
Gießen
Zitruspflanzen stammen ursprünglich aus der Region des indischen Subkontinents. In der Regenzeit zwischen Mai und September, auch Monsun genannt, fällt dort täglich Regen. Aus diesem Grund sollten auch Sie in der Wachstumsphase von Mai bis August immer gleichmäßig wässern.
Die Exoten vertragen weder Trockenheit noch dauerhaft hohe Feuchtigkeit.
Sollte der Wurzelballen austrocknen oder im Pflanzkübel entsteht Staunässe, kann es sein, dass die Pflanze ihre Blätter, Blüten und Früchte abwirft. Prüfen Sie daher regelmäßig die Feuchtigkeit des Substrats mit einem Feuchtigkeitsmesser und ob der Wasserablauf einwandfrei funktioniert.
Zum Gießen können Sie ganz normales Leitungswasser verwenden. Eine Untersuchung hat ergeben, dass die Pflanzen einen recht hohen Kalziumbedarf haben. Hartes Leitungswasser sollten Sie über Nacht in einer Gießkanne stehen lassen, damit sich Kalk und andere Bestandteile etwas absetzen können.
Düngen
Das Düngen hat für den Zitronenbaum einen ähnlich hohen Stellenwert wie die Wasserversorgung.
Damit sich Zitruspflanzen wie Zitronen, Orangen, Limetten und Mandarinen im Kübel gut entwickeln, müssen sie in der Hauptwachstumszeit, von Mai bis September, regelmäßig gedüngt werden.
Während der Hauptwachstumszeit sollte man einmal pro Woche in flüssiger Form düngen.
Nutzen Sie dazu unseren 100% biologischen Flüssigdünger.
Schneiden
Zitruspflanzen sollten am besten regelmäßig geschnitten werden. Achten Sie aber darauf, dass Sie dabei nur wenig schneiden, denn wenn Sie nur die Triebspitzen wegnehmen, verlieren die Pflanzen kaum Kraft. Gegenteilig hierzu: Der regelmäßige Formschnitt regt die Verzweigung an und die Kronen der Zitruspflanzen bleiben schön dicht.
Müssen jedoch größere Korrekturen durchgeführt werden, sollten Sie diese bestenfalls im Februar und März, vor dem frischen Austrieb der Pflanze, durchführen.
In dieser Zeit wachsen die Pflanzen kaum und werden beim Rückschnitt nur wenig geschwächt.
Ein Rückschnitt sollte nur vorgenommen werden, wenn dieser auch wirklich notwendig ist.
Wie schneidet man Zitruspflanzen
Wie man seine Zitruspflanzen schneidet hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. In erster Linie ist es wichtig, was Sie mit dem Schnitt bewirken möchten. Natürlich spielt das Alter der Pflanze ebenfalls eine große Rolle.
Möchten Sie Ihren noch jungen Baum in eine bestimmte Richtung schneiden bzw. die Baumkrone in Form bringen? Oder möchten Sie ein älteres Exemplar, das nur noch wenige Früchte bildet, neues Leben einhauchen? Wir zeigen Ihnen, welche Schnittarten zu welchem Anlass passen und wann diese durchgeführt werden sollten.
Erziehungsschnitt
Durch einen regelmäßigen Schnitt in den ersten drei Jahren können Sie Ihren Zitrusbaum in die gewünschte Richtung schneiden und erhalten eine wohlgestaltete Baumkrone. Wir empfehlen, den Erziehungsschnitt innerhalb der ersten drei Jahren durchzuführen. Idealerweise im Februar, kurz bevor die Pflanze neu austreibt.
Erhaltungsschnitt
Nach drei bis vier Jahren besteht die Gefahr, dass sich Äste und Zweige gegenseitig beschatten. Die zu dicht stehenden oder sich überkreuzenden Zweige verhindern durch ihren hartnäckigen Kampf um Wasser, Nährstoffe und Licht die wichtige Photosynthese und müssen zwingend entfernt werden. Der Erhaltungsschnitt ist demnach das A und O, damit die Pflanze in der nächsten Saison wieder kräftig austreiben kann.
Ebenso wie der Erziehungsschnitt empfehlen wir der Erhaltungsschnitt im Februar durchzuführen.
Verjüngungsschnitt
Ältere Obstbäumchen, die über eine längere Zeit nicht geschnitten wurden, bekommen zwar eine dichte Krone, bilden aber weniger neue Triebe aus. Demzufolge bildet Ihr Baum von Jahr zu Jahr immer weniger Blüten und Früchte. Ihr Zitrusbäumchen benötigt wohl einen Verjüngungsschnitt. Schneiden Sie ihn hierzu komplett auf 10 bis 15 Zentimeter lange Stummel zurück.
Auch hier bietet sich Februar als bestmöglicher Zeitpunkt für den Schnitt an.
Grundsätzlich sollte man immer kurz vor einer Knospe oder einem Blatt schneiden. Der Schnitt sollte schräg in Wuchsrichtung der Knospe beziehungsweise des Blatts und etwa zwei bis vier Millimeter darüber erfolgen. Schneiden Sie zu weit von der Knospe oder dem Blatt entfernt, droht die Gefahr, dass der Zweig von Schädlingen befallen wird oder fault.
Beim Schnitt sollten Sie behutsam vorgehen: Eine ordentliche Schnittführung ist maßgebend für ein optimales Ergebnis.
Typische Probleme bei Zitruspflanzen
Wir werden oft gefragt, wie ein Orangebaum richtig gepflegt wird. Was man tun kann, wenn er gelbe Flecken bekommt oder wenn er seine Blätter einfach fallen lässt? Wir zeigen Ihnen eine kleine Auswahl typischer Pflegeprobleme:
- Abwerfen der Blätter und / oder Blüten = Staunässe, Lichtmangel, Stress
- Einrollen der Blätter = Staunässe oder extreme Trockenheit
- Gelbe Flecken auf den Blättern = Eisen-, Zink- oder Magnesiummangel
- Blätter werden flächig gelb = Stickstoffmangel oder Staunässe
- Braune Ränder an den Blättern = Überdüngung
- Abgestorbene Stellen auf den Blättern = Sonnenbrand
- Abwerfen der Früchte = Staunässe, Ungleichgewicht der Standortfaktoren
- Große, weiße, knäuelige Insekten = Wollläuse
- Gespinste und fleckige Blätter = Spinnmilben
Zitruspflanzen überwintern
Das richtige Winterquartier ist bei der Überwinterung der Zitruspflanzen extrem wichtig.
Grundsätzlich bevorzugen Zitruspflanzen einen sonnigen Platz im Freien, weswegen ein Zitrusbaum so spät wie möglich ins Winterquartier umziehen und so früh wie möglich wieder ins Freie ziehen sollte.
Frost vertragen die Exoten nicht gut. Je nach Wetterlage sollten Sie Ihre Zitruspflanzen bereits Ende Oktober / Anfang November ins Haus holen.
Eine ideale Unterkunft ist ein unbeheizter aber frostfreier Wintergarten. Hier ist es hell und kühl.
Beheizte Wohnräume sind zum Überwintern eher ungeeignet. Die hohen Temperaturen und die trockene Heizungsluft vertragen die Pflanzen nicht.
Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad sind optimal. Bei diesen Temperaturen legen Zitrusbäumchen eine Wachstumspause ein. Ändern Sie Ihren Gießrhythmus auf 4 bis 6 Wochen, da die Pflanzen in dieser Zeit deutlich weniger Wasserbedarf haben. Auf Dünger kann komplett verzichtet werden, denn bei diesen niedrigen Temperaturen können die Wurzeln diese Nährstoffe nicht aufnehmen, sodass sie mit dem Gießwasser größtenteils ausgespült würden.
Wann Sie Ihre Zitruspflanze wieder rausstellen ist auch wieder von der Wetterlage abhängig. Definitiv benötigen Zitruspflanzen eine Eingewöhnungsphase. Stellen Sie Ihre Pflanze vorerst nur tagsüber für einige Stunden raus und verlängern Sie den Freilandaufenthalt nach und nach. Direkte Sonneneinstrahlung sollte jedoch vorerst vermieden werden, da die noch empfindlichen Blätter verbrennen könnten.