Rasen anlegen und pflegen

05.08.2022

Rasen anlegen, pflegen, schneiden, düngen, vertikutieren...
In diesem Bericht finden Sie alles, was Sie zu diesem Thema wissen müssen!

Rasen anlegen und pflegen RASEN ANLEGEN

Er gehört zum Garten wie eine gute Soße zum Essen: Der Rasen. Im Sommer mit den nackten Füßen über den gepflegten Rasen laufen zu können gehört für viele von uns einfach dazu. Wie genau Rasen angelegt wird, was für Vorbereitungen getroffen werden sollten und was es beim Säen zu beachten gibt erläutern wir in diesem Beitrag. Ebenfalls widmen wir uns dem Thema „Rasen vertikutieren“.


Planung und Vorbereitung PLANEN UND VORBEREITEN

Planung für einen erfolgreichen Rasen

Bevor Sie blind irgendwelche Sachen kaufen, von denen Sie denken, dass Sie diese vielleicht brauchen. Planen Sie vorab genau, was, wann und wie vonstattengehen soll. Vor allem die richtigen Zeitpunkte sind entscheidend für eine erfolgreiche „Rasenzucht“.

Die beste Jahreszeit, um die Rasensaat auszubringen, ist das Frühjahr oder der Herbst. Der Herbst hat hier noch den entscheidenden Vorteil, dass der Rasen über den Winter in Ruhe (an-)wachsen kann und in dieser Zeit nicht beansprucht wird.

Außerdem ist wichtig zu überlegen, welchen Beanspruchungen der Rasen ausgesetzt wird. Dementsprechend sollte auch das Saatgut ausgesucht werden. Ob Zierrasen, Sport- und Spielrase oder Spezialmischungen wie Schattenrasen oder Trockenrasen – für jeden Einsatzzweck gibt es spezielles Saatgut. Verzichten Sie bitte auf Mischungen wie „Berliner Tiergarten Mischung“ oder ähnliche Produkte. In diesen Mischungen ist nicht festgelegt, welches Saatgut genau beinhaltet sein muss und ist somit nicht für spezielle Beanspruchungen geeignet.

Wenn Sie einen Neubau haben, stellen Sie bitte erst alle Arbeiten am und im Haus fertig, bevor Sie sich an die Rasenfläche machen. Handwerker, Maschinen, Umzugshelfer und Baufahrzeuge sorgen schnell dafür, dass die ausgebrachte Aussaat für die Katz ist oder der Rasen im Handumdrehen nicht mehr ansehnlich ist. Zudem sollten Sie vermeiden, Bauschutt in der Erde zu hinterlassen. Das mag plausibel klingen, wird im Eifer des Gefechtes aber auch gerne nicht beachtet. Bauschutt nimmt natürlich weder Feuchtigkeit noch Dünger auf und tut somit rein gar nichts für eine schöne Rasenfläche.

Planen Sie eine automatische Bewässerung? Dann ist auch das ein wichtiger Punkt in Ihren Überlegungen. Rohrleitungen und Sprinkler müssen bereits in die Erde eingegraben werden.

Vorbereitende Maßnahmen

Bevor das Saatgut ausgebracht werden kann, muss natürlich der Boden vorbereitet werden. Der Boden wird mindestens spatentief gelockert. Wer noch tiefer gräbt, schadet dem zukünftigen Rasen nicht. Bei großen Rasenflächen empfehlen wir den Einsatz einer Gartenfräse oder einer Motorhacke. Reste von Wurzeln, Unkräuter oder Steinen sollten Sie ebenfalls entfernen.

Dem aufgelockerten Boden fügen Sie Bodenaktivator hinzu und arbeiten diesen ca. 5 cm tief ein. Solch ein Aktivator verbessert die Struktur von neuen Böden und unterstützt Bodenlebewesen, die für eine gute Belüftung sorgen. Alte und intensiv genutzte Böden werden außerdem mit einem Starterdünger für Rasen behandelt. Vor allem dann, wenn keine neue Erde beigemischt wurde.

Sofern diese Arbeiten erledigt wurden, kann die Fläche grob eingeebnet werden. Dem Boden gönnen Sie zwei Tage Ruhe, um sich zu setzen. Diese Zeit hat er sich nach den aufwühlenden Zeiten verdient. Sobald sich die Erde gesetzt hat, können Sie Rasen- und Gartenkalk in die oberste Schicht einarbeiten. Calcium- und Magnesiumcarbonat sorgen in diesem Fall für eine gute Bodenfruchtbarkeit und neutralisieren zudem schädliche Säure, die sich noch im Boden befindet. Als Richtwert geben Sie bitte 50 bis 100 Gramm pro Quadratmeter aus. Hat sich der Boden vollständig gesetzt, kann er für die Aussaat fein planiert werden.

✓ Pflanzwerk-Tipp:
Das Saatbett sollten Sie zum Schluss noch einmal 3 cm tief mit einem Rechen von Steinen, letzten Wurzeln und Unkraut entfernen.

Rasen anlegen RASEN ANLEGEN

Rasen anlegen

Der Boden ist nun bestens vorbereitet, damit er sich zeitnah in eine tolle und grüne Rasenfläche verwandelt. Für einen dichten und strapazierfähigen Wuchs sollten 20 bis 25 Gramm der Rasenmischung pro Quadratmeter gleichmäßig gesät werden. Für diese Arbeit empfiehlt sich ein Streuwagen. Fahren Sie allerdings nur längs oder quer der Fläche entlang, um das Saatgut überall gleichmäßig zu verteilen. Wer möchte, kann die Samen noch mit einem Rechen ganz leicht in den Boden einarbeiten, um den Kontakt zur Erde sicherzustellen.

✓ Pflanzwerk-Tipp:
Rasensamen keimen nur bei Licht! Aus diesem Grund ist es essenziell, dass die Samen nur einige Millimeter tief eingearbeitet werden.

Nachdem der Rasen gesät wurde, wird er vorsichtig angetreten oder gewalzt. Auch die erste Wässerung steht nun an. Beregnen Sie die Fläche bitte vorsichtig mit 5 Litern pro Quadratmeter.

In den ersten 4 Wochen lautet Ihre Aufgabe nun: Wässern! Hin und wieder kann auch gewässert werden. Und zwischendurch sollten Sie wässern. Die Erde darf nicht austrocknen – ansonsten war die ganze Arbeit umsonst. Je nach Witterung kann es nötig sein, mehrmals am Tag den Rasensprenger anzuwerfen. Eine automatisierte und zeitlich steuerbare Bewässerung kann sich jetzt schon bezahlt machen. In diesen 4 Wochen mähen Sie bitte auch keinen Rasen. Sofern die Höhe nach ca. einem Monat 8 cm beträgt, dürfen Sie dem Rasen seinen ersten Schnitt verpassen.
Wichtig: Gerade zu Beginn sollte nie mehr als 1/3 der Höhe geschnitten werden. Außerdem sollten Sie den Rasen jetzt düngen, um ihn zu stärken.

Rasen düngen RASEN DÜNGEN

Rasen düngen

Natürlich benötigt auch Rasen Nährstoffe, um wachsen zu können. Im Laufe des Jahres fallen beim Schnitt des Jahres pro Quadratmeter bis zu 6 kg Schnittgut an. Im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass der Rasen dem Boden wichtige Nährstoffe entzieht. Solch ein Nährstoffmangel sorgt für kahle Stellen im Rasen und begünstigt den Wuchs von Moos und Unkraut. Durch regelmäßiges düngen bleibt der Rasen saftig grün, gesund und strotzt Krankheiten.

Nährstoffe, die Ihr Rasen benötigt, sind in typischen NPK Düngern enthalten. Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) sind die wichtigsten Nährstoffe für eine schöne Rasenpracht. Bei Rasendünger wird hierzu noch unter Frühjahres- und Herbstdünger unterschieden, die sich lediglich in der Zusammensetzung der Nährstoffe unterscheiden. Das liegt daran, dass der Rasen im Frühjahr einer erhöhten Anteil an Stickstoff benötigt, im Herbst hingegen eher Kalium. Der Einfachheit halber können Sie auch auf Langzeitdünger zurückgreifen. Dieser wirkt in der Regel 3 Monate.

Beim Dünger als solchen haben Sie die Wahl zwischen mineralischem und organischem Dünger.

Mineralischer DüngerOrganischer Dünger
Anorganisch auf chemischer BasisOrganisch auf Grund pflanzlichen oder tierischen Ursprungs
Schnelle SofortwirkungLangzeitwirkung
Einfache HandhabungEinfache und sichere Handhabung
In größeren Mengen für die Gesundheit des Bodens nicht empfehlenswertSchont die Umwelt

Bevor Sie Ihren Rasen düngen, sollte die Temperatur die 15 Grad Marke geknackt haben. Vor dem düngen empfehlen wir Ihnen, den Rasen zu vertikutieren. Wasser gelangt so schneller und besser zu den Wurzeln der Rasenfläche. Achten Sie außerdem darauf, den Dünger gleichmäßig zu verteilen, um eine Über- oder Unterdüngung bestimmter Stellen im Rasen zu vermeiden. Ein Streuwagen oder ein Handstreugerät können hier helfen. Wenn Sie Flüssigdünger nutzen, können Sie diesen bequem mit der Gießkanne ausbringen. Vor allem vor angesagtem Regen ist düngen sinnvoll. Andernfalls sollten Sie den Rasen ordentlich wässern, da nur aufgelöster Dünger auch wirkt.

Grundsätzlich reicht es aus, wenn der Rasen zwei Mal jährlich (im März und im September) gedüngt wird. Bei starken Beanspruchung, beispielsweise auf einer Spielwiese, kann auch bis zu vier Mal jährlich gedüngt werden.

✓ Pflanzwerk-Tipp:
Erst mähen, dann düngen! Hierdurch erreicht der Dünger schneller die Erde. Warten Sie jedoch 2-3 Tage nach dem Mähen, bevor Sie den Dünger ausbringen.

Rasen mähen

Ein Thema, bei dem die Meinungen wohl sehr stark auseinander gehen. Grundsätzlich gilt, dass lieber einmal mehr gemäht werden sollte als zu wenig.

Von Mai bis Juni, also in der Hauptwuchszeit des Rasens, mähen Sie bestenfalls zwei Mal pro Woche. Zwischen November und Ende Februar müssen Sie den Rasenmäher nicht bemühen. In den restlichen Monaten reicht wöchentliches Rasenmähen.

Die Schnitthöhe sollten Sie immer auf ca. 5 cm einstellen. Bei genau dem gleichen Zuwachs sollte dann auch wieder gemäht werden. Reiner Zierrasen kann in der Regel etwas kürzer geschnitten werden. Sollten Sie wegen eines Urlaubs einmal ausgesetzt haben, machen Sie bitte nicht den Fehler, die Rasenfläche direkt wieder sehr kurz zu schneiden. Als Faustregel können Sie sich merken, dass der Rasen nie mehr als um die Hälfte gestutzt werden sollte.

✓ Pflanzwerk-Tipp:
Regelmäßiges Rasenmähen sorgt nicht nur für eine schöne Optik, sondern auch für gesunden Rasen. Nichts ist für den Rasen schädlicher als zu spätes mähen.

Rasen vertikutieren RASEN VERTIKUTIEREN

Rasen vertikutieren

Warum vertikutieren? Ganz einfach: Durch das Vertikutieren wird der Rasenfilz aufgetrennt und somit die Rasenfläche gelüftet. Das macht das Gras widerstandsfähiger und die Nachbarn neidisch.

Sauerstoff im Boden ist wichtig, damit die Wurzeln des Rasens belüftet und angeregt werden. Mit der Zeit verdichtet der Boden, sodass es eben zu einem Sauerstoffmangel kommt. Auch Regenwasser und Dünger gelangen mit der Zeit immer schlechter ins Erdreich und somit eben auch nicht mehr ans Ziel: Die Wurzeln. Durch die damit entstehende Staunässe begünstigt man zudem Unkrautwachstum und Moosbildung auf der Rasenfläche.

So gehen Sie beim Vertikutieren vor:

  • Den (wichtig!) trockenen Rasen auf ca. 3 cm kürzen
  • Die Messer so einstellen, dass Sie den Rasen etwa 3 mm einritzen
  • In schnellem Tempo über die Fläche gehen und nicht stehen bleiben
  • Gepflegten Rasen nur in eine Richtung vertikutieren und diese beim nächsten vertikutieren ändern
  • Vernachlässigte Rasenflächen direkt in beide Richtungen vertikutieren
  • Kahle Stellen neu einsäen
  • Nach dem „Belüften“ bei trockenem Wetter ordentlich wässern
  • 3 bis 4 Wochen nicht mähen
  • Schnittgut (mit dem Rechen) vom Rasen entfernen
  • Düngen Sie den vertikutierten Rasen

✓ Pflanzwerk-Tipp:
Vertikutieren Sie zwei Mal im Jahr. Etwas abhängig von der Temperatur sollten Sie im April und im Spätsommer tätig werden. Frisch angelegten Rasen vertikutieren Sie bitte erst nach frühestens zwei Jahren!

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