Giftige Pflanzen für Hunde und Katzen
Welche Pflanzen für Haustiere giftig sind und was Sie tun sollten, wenn Ihr Tier solche aufnimmt.
In deutschen Haushalten leben knapp 15 Millionen Katzen und 10,5 Millionen Hunde. Die Vierbeiner versüßen uns unseren Alltag, sind Seelentröster:in und beste:r Freund:in. Es gibt jedoch eine wichtige Sache in den eigenen vier Wänden, die von vielen Besitzer:innen vernachlässigt wird: Die Pflanzen zu Hause! Giftige Pflanzen können für Hunde und Katzen schnell gefährlich werden. In unserem folgenden Beitrag zeigen wir Ihnen, welche Garten- und Zimmerpflanzen Sie als Haustierhalter:in meiden sollten.
Inhaltsverzeichnis
Warum nehmen Haustiere Giftpflanzen auf?
Hunde haben kaum eigene Schutzinstinkte gegenüber giftigen Pflanzen. Aufgrund Ihrer Entwicklung war das auch nie wirklich nötig, da Hunde grundsätzlich Fleischfresser sind. Jedoch kommt es bei neugierigen Tieren und Welpen vor, dass sie aus Langeweile oder beim Spielen an Pflanzen knabbern.
Für Katzen hingegen ist das Fressen von Pflanzen und Gras ein natürliches Bedürfnis. Freigängerkatzen wissen aus Ihrer Erfahrung und ihrem Instinkt heraus, was ihnen gut tut und was nicht. In der Regel knabbern die unerfahreneren Hauskatzen wesentlich häufiger an Giftpflanzen als Freigänger. Der Grund dafür: Oftmals fehlen in der Wohnung einfach ungiftige Gräser oder Pflanzen allgemein. Diese werden jedoch benötigt, um ein Erbrechen auszulösen und somit die heruntergeschluckten Haare aus dem Magen zu entfernen. Hauskatzen, die keine Möglichkeit haben, an Gras zu kommen, greifen hin und wieder auf Zimmerpflanzen zurück - die jedoch relativ häufig giftig sind.
Giftige Pflanzen für Hunde
Dass Hunde Zwiebeln, Nüsse wie Mandeln oder Walnüsse, Kakao oder Trauben und Rosinen nicht vertragen, ist längst bekannt. Allerdings gibt es noch viele andere Pflanzen, die für Ihren Hund giftig sind.
Oleander
Der Oleander ist eine immergrüne Pflanze und gehört zu den ältesten und wegen seiner Blütenfülle zu den beliebtesten mediterranen Kübelpflanzen überhaupt! Ab Juni bringt er wunderschöne Blüten hervor. Oleander gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse und ist, wie der Name schon sagt, für Hunde besonders giftig - aber auch für andere Tiere und Menschen. Das enthaltene Oleandrin kann zu Übelkeit, Erbrechen und Diarrhoe führen. Ebenso kann Oleandrin zusammen mit Neandrin Herzrhythmusstörungen verursachen. Besondere Vorsicht ist vor allem bei Welpen und Kleinkindern geboten, da sie die abgefallenen Blätter aufnehmen und sich vergiften können.
Hortensien
Der beliebte Zierstrauch besticht zwar durch seine farbenprächtigen Blüten, allerdings freut sich Ihr Vierbeiner eher weniger über die blütenreiche Pflanze. Denn auch Hortensien sind giftig für Hunde und Katzen. Sie enthalten giftige Substanzen wie Blausäure, Saponine, Hydrangin und Hydragenol. Diese Stoffe können in hohem Verzehr zu Vergiftungen bei Tieren führen. Je nach Dosierung kann der Verzehr sogar tödlich enden.
Rhododendron
Blüten, Blätter und Früchte des Rhododendrons sind für Tiere hoch giftig. Mögliche Symptome einer Vergiftung sind Bauchkrämpfe, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung, Zittern und ein schwacher Puls. Hat Ihr Tier an einem Rhododendron geknabbert, lassen Sie es viel trinken.
Lebensbaum
Der Lebensbaum eignet sich hervorragend als Heckenpflanze. Er hat einen aufrechten, dichten und kegelförmigen Wuchs, ist immergrün und sehr schnittverträglich. Zudem zeichnet er sich durch eine absolute Frostverträglichkeit aus.
Jedoch ist dieser Baum hochgiftig, besonders seine Blätter sind sehr tiergiftig. In den Spitzen sammeln sich die ätherischen Öle der Pflanze und können mitunter Hautreizungen verursachen und psychoaktive Wirkung haben. Auch für den Menschen ist das Gewächs nicht ungefährlich und kann zahlreiche körperliche Reaktionen auslösen.
Kirschlorbeer
Der Kirschlorbeer findet sich nicht nur in den heimischen Gärten, sondern auch in Parks und in Wäldern. Durch die enthaltenen Toxine in den Samen und Blättern hat er es nicht nur auf die Liste der giftigen Pflanzen für Hunde und Katzen geschafft, sondern ist ebenfalls für uns Menschen unverträglich. Beim Verzehr der Blätter besteht die Gefahr, dass sich die gefährliche Blausäure freigesetzt. Sie löst unterschiedliche Vergiftungserscheinungen bei Hunden und Katzen aus und kann im schlimmsten Fall sogar zu einem Atemstillstand führen.
Ebenfalls ist immer wieder ist zu beobachten, dass Hunde frisches Gras fressen. Dies ist aber absolut kein Problem, im Gegenteil. Das nahrhafte Gras wirkt teils beruhigend, ist gut für die Verdauung und füllt den Wasserspeicher wieder auf.
Giftige Pflanzen für Katzen
Auch für unsere Stubentiger sind einige Pflanzen giftig.
Efeu
Die immergrüne Pflanze ist auf der ganzen Welt vertreten. Problemlos kann Sie bis zu 20 Meter in die Höhe klettern. Im fortgeschrittenen Alter können die Kletterpflanzen blühen und Früchte bekommen. Die Beeren des Efeus sind durch das enthaltene Gift besonders toxisch für Katzen. Etwas weniger giftig sind die Blätter. In beiden Fällen kommt es beim Verzehr zu Vergiftungen, welche sich unter anderem durch Lähmungen, Erbrechen und Durchfall bemerkbar machen.
Eine der bekanntesten Pflanzen ist die Efeutute, welche durch ihre herzförmigen Blätter erkennbar ist.
Weihnachtsstern
Im Winter und ganz besonders in der Adventszeit ist der Weihnachtsstern in vielen Haushalten zu sehen. Die handelsüblichen Sukkulenten haben eine durchschnittliche Größe von 25 bis 50 cm und sternenförmig rote Blätter.
Für Katzen und alle anderen Haustiere ist der weiße Milchsaft, welcher in allen Pflanzenteilen enthalten ist, giftig. Dieser kann zu Hautreizungen und Vergiftungserscheinungen wie Zittern, Übelkeit und Schwindel führen.
Hat Ihre Katze daran geknabbert, sollte ihr Vierbeiner viel trinken.
Aloe Vera
Die Aloe Vera ist eine der ältesten Heilpflanzen. Viele indigene Völker nutzten die Pflanze zur Entschlackung und Erholung. Ob kleinere Verbrennungen, Insektenstiche oder Juckreiz, Sonnenbrand, Neurodermitis oder unreine Haut: Bei all diesen Beschwerden kann man ein frisches Aloeblatt verwenden.
Auch für Tiere ist das heilende Gel durch seine vielfältigen Wirkstoffe perfekt anwendbar. Allerdings sollte das Anknabbern der Pflanze unbedingt vermieden werden, da sich der für Tiere giftige Stoff Aloin in den Blättern befindet. Das bitter schmeckende Aloin führt zu Darmblutungen und Durchfall bis hin zu Lähmungen und Nierenschäden.
Amaryllisgewächse
Bekannte Pflanzen sind die Amaryllis, die Narzisse und die Tulpe. Die farbenfrohen Zwiebelpflanzen kommen in den unterschiedlichsten Farbvariationen vor.
Bei den Amaryllis-Gewächsen ist so gut wie alles toxisch. Beginnend mit der besonders giftigen Zwiebel über die Pflanze an sich hin zu dem Wasser, in der die Pflanzen stehen. Amaryllisgewächse können Durchfall, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen und Nierenversagen verursachen. Achten Sie also darauf, dass Ihre Fellnasen nicht in Kontakt mit diesen Pflanzen kommen.
Symptome
Folgende Symptome können auftreten, wenn Ihr Vierbeiner eine Giftpflanze gefressen hat:
- heftiger Speichelfluss
- Appetitlosigkeit
- Erbrechen
- Zittern, Krampfanfälle, Teilnahmslosigkeit
- Durchfall
- Atemnot
- verengte Pupillen
- verminderte Körpertemperatur
- Bauchschmerzen
- plötzlichen Herzstillstand
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Natürlich können Sie Ihrem Vierbeiner nicht ständig hinterherlaufen und darauf achten, was er frisst.
Sollte es aber Mal vorkommen und Ihr Haustier an einer toxischen Pflanze knabbern, ist es wichtig, die oben genannten Symptome deuten zu können.
Grundsätzlich gilt jedoch: Sollten Sie eine Vergiftung bei Ihrem Tier feststellen, sollten Sie sich direkt auf den Weg zum Tierarzt machen. So geht Ihnen am wenigsten von der wertvollen Zeit verloren, die bei Vergiftungen von Hunden und Katzen Leben retten kann.
Falls Sie sogar gesehen haben, was Ihr haariger Freund gegessen hat, können Sie dem Arzt den Namen der Pflanze nennen oder sogar eine Probe davon mitbringen. So kann der Tierarzt die Vergiftung schnell einordnen und entsprechend handeln.