Winterharte Pflanzen

04.11.2022

Was genau bedeutet winterhart und welche Pflanze ohne Schutz überwintern kann?

Winterharte Pflanzen Winterharte Pflanzen

Wer sich ganzjährig an grünen Pflanzen im Garten erfreuen will, muss zwangsläufig beim Kauf darauf achten, winterharte Pflanzen zu erstehen. In diesem Beitrag gehen wir auf das Thema Winterhärte einmal genau ein, zeigen unterschiedlichste Pflanzen, die hierfür Verwendung finden können und gehen dem Thema auf den Grund, was genau „winterhart“ eigentlich bedeutet.

Inhaltsverzeichnis


Was heißt winterhart?

Im Grunde ist es ganz einfach: Wird eine Pflanze als winterhart deklariert, so bedeutet dies schlicht und ergreifend, dass die Pflanze vorherrschenden, klimatischen Bedingungen (Frost, Schnee, Regen, Wind) ohne besonderen und weiteren Winterschutz übersteht. Was bei uns jedoch als winterhart ausgewiesen wird, wird in Russland nicht zwangsläufig ebenfalls winterhart sein.

Wilde Arten haben sich über Jahre an die klimatischen Bedingungen ihres natürlichen Standortes angepasst. Aus dem mediterranem Raum stammende Pflanzen werden in unseren Breitengraden eher keinen Winter ohne Schutz überleben. Demnach ist der Begriff winterhart oder winterfest auch immer in Bezug zu seinen Ort zu verstehen.

Verschiedene Pflanzen haben mit der Zeit verschiedene Strategien entwickelt, um den Winter zu überstehen. Laubbäume zum Beispiel werfen ihr Laub ab, um diese nicht mit Wasser versorgen zu müssen – und wo kein Wasser, da kein Schaden. Stauden, Gräser und Zwiebelblumen hingegen lassen oberirdische Pflanzenteile einfach absterben, um dann im Frühjahr aus der Basis heraus neu und frisch auszutreiben.

Winterharte Stauden Winterharte Stauden

Winterharte Stauden

Stauden sind blühende Wunderwerke in jedem Beet. Winterharte Stauden treiben jedes Jahr neu aus, sodass Sie und viele Insekten über Jahre Freude an ihnen haben werden.

Folgende Stauden sind besonders winterhart:

  1. Pfingstrose
  2. Christrose
  3. Sonnenhut
  4. Katzenminze
  5. Kugeldistel
  6. Vergissmeinnicht
  7. Schleierkraut
  8. Glockenblume
  9. Fetthenne

Winterharte Gräser Winterharte Gräser

Winterharte Gräser

Viele Gräser sind in unseren Breiten winterhart, müssen dann aber im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Dem Thema Gräser schneiden haben wir uns bereits ausführlich gewidmet.

Folgend eine Auswahl an winterharten Gräsern:

  1. Japan-Segge
  2. Blauschwingel
  3. Reitgras
  4. Riesenfedergras
  5. Rutenhirse
  6. Chinaschilf
  7. Pampasgras
  8. Lampenputzergras
Winterharte Gehölze Winterharte Gehölze

Winterharte Gehölze

Gehölze, also Pflanzen, deren Achsen oberirdisch verholzen und somit mit der Zeit an Größe zulegen, finden sich in jedem Garten.

In unseren Breiten winterharte Gehölze sind:

  1. Eibe
  2. Buchsbaum
  3. Kirschlorbeer
  4. Lebensbaum
  5. Wintergrüne Eiche
  6. Stechpalme
  7. Magnolie
  8. Feuerdorn

Winterharte Kübelpflanzen Winterharte Kübelpflanzen

Winterharte Kübelpflanzen

Einige Kübelpflanzen sollten den Winter lieber in einer frostfreien Umgebung wie der Garage oder dem Schuppen überwintert werden. Andere Pflanzen haben keine Probleme, auch mit geringem Erdvolumen den Minusgraden zu trotzen.

Dazu zählen:

  1. Fächerahorn
  2. Lavendel
  3. Purpurglöckchen
  4. Scheinbeere
  5. Hortensie
  6. Ginkgo
  7. Zitronenmelisse
  8. Fingerstrauch

Winterharte Zwiebelblumen Winterharte Zwiebelblumen

Winterharte Zwiebelblumen

Einige Zwiebelblumen werden bereits vor dem Winter in die Erde gesetzt, damit diese dann im Frühjahr austreiben, sodass man sich, auch wenn die Erde noch von Schnee bedeckt ist, an der tollen Farbpracht erfreuen kann.

Winterharte Zwiebelblumen sind:

  1. Narzisse
  2. Krokus
  3. Osterglocke
  4. Schneeglöckchen
  5. Alpenveilchen
  6. Blaustern
  7. Kleiner Winterling
  8. Märzebecher

Frostschutz für Pflanzen Winterschutz

Frostschutz für Pflanzen

Die in diesem Bericht aufgezählten Pflanzen bedürfen keinem Winterschutz oder einem Umzug in eine frostfreie Umgebung. Pflanzen, die nicht explizit als winterhart gekennzeichnet sind, bedürfen schon ein wenig Vorbereitung, bevor klirrende Kälte Einzug erhält. Wobei es oft nicht einmal die Minusgrade, sondern eher die ständige Feuchtigkeit ist, die den Pflanzen zu schaffen macht.

Sie können Beetpflanzen, Kübelpflanzen und immergrüne Pflanzen vor zu viel Feuchtigkeit und Frost schützen, indem Sie Tannenreisig auf die Erde legen und somit verhindern, dass vor allem Schnee direkt auf der Erdoberfläche für ein Durchfrieren der Erde sorgt. Alternativ zu Tannenreisig können Sie auch Rindenmulch nutzen.

Stämme junger Gehölze können Sie mit einem Kalkanstrich versehen. Dieser verhindert, dass bei Frost und gleichzeitiger Sonneneinstrahlung die Rinde der Gehölze reißt.

Gräser benötigen in der Regel keinen besonderen Schutz. Einzig bei Pampasgras sollten Sie die Halme zusammenbinden, damit nicht zu viel Feuchtigkeit an das Wurzelwerk gelangt. Gräser treiben jährlich neu aus, alte Halme schneiden Sie bodennah ab.

Pflanzgefäße von innen vorsorglich mit Styropor auszukleiden empfehlen wir nicht. Styropor speichert Wasser und kann bei längerer Frostperiode zu viel Druck verursachen, was zu Frostschäden an Kübeln führen kann. Nutzen Sie stattdessen atmungsaktive Stoffe wie Bast oder Kokos und umwickeln Sie den Kübel.

Kronen von Gehölzen und anderen Pflanzen kann man zudem mit einer Winterhaube überziehen. Meist gibt es solche Hauben in unterschiedlichen Größen, welche im unteren Bereich festbinden und somit fixieren lassen.

Der Klimawandel

Es ist wohl unstrittig, dass der Klimawandel die Erde weiter erwärmen wird. Die durchschnittlichen Temperaturen in Deutschland sind heute deutlich höher als noch vor ein paar Jahren. Es ist nicht undenkbar, dass aus diesem Grund ein Winterschutz für viele Pflanzen bald mehr oder weniger überflüssig wird.

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