Tomatenpflanzen anbauen

24.05.2025

Leckere Tomaten selbst anbauen? Wir haben die wichtigsten Tipps.

TOMATEN ANBAUEN

Kaum eine Pflanze erfreut sich im heimischen Garten so großer Beliebtheit wie die Tomate. Ihre leuchtend roten Früchte, der aromatische Duft der Blätter und der unverwechselbare Geschmack frisch geernteter Tomaten machen sie zu einem echten Highlight im Beet, auf dem Balkon oder sogar auf der Fensterbank. Doch damit aus einem kleinen Samen eine kräftige Pflanze mit reicher Ernte wird, braucht es mehr als nur Wasser und Sonne – nämlich das richtige Wissen und ein wenig Geduld.

Inhaltsverzeichnis

Eine Tomatenpflanze anbauen – im Topf oder im Beet

Die Tomate ist eine der beliebtesten Gemüsesorten (bzw. eigentlich Fruchtsorte), die sehr vielseitig einsetzbar ist. Von Tomatensalat über Pastasauce bis hin zur Tomatenmarmelade – es gibt unzählige kreative Varianten, wie die Tomate verarbeitet werden kann.

Eine Tomatenpflanze selbst anzubauen, sollte jedoch gut durchdacht sein, damit Sie sich buchstäblich an den Früchten Ihrer Arbeit erfreuen können. Die Pflanzen gelten als pflegeintensiv und empfindlich – nicht umsonst. Allein das Bedürfnis nach viel Sonnenschein und Wärme kann in unseren Breitengraden schwierig zu erfüllen sein. Doch mit den richtigen Tricks gelingt es auch Ihnen, eigene Tomaten auf dem Balkon oder im Garten heranzuzüchten und zu ernten! In unserem Ratgeber sind Sie dafür an der richtigen Stelle. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte, damit Ihr Gärtnerprojekt zum Erfolg wird.

Die Tomatenpflanze: Fakten und Wissenswertes im Steckbrief

Mermal

Eigenschaften

Name:Tomate bzw. Tomatenpflanze
Botanischer Name:Solanum lycopersicum
Alternative Namen:Paradeiser oder Paradeisapfel (in Österreich und Südtirol)
Familie:Nachtschattengewächse (Solanaceae)
Herkunft & Verbreitung:Ursprüngliche Herkunft aus Mittel- und Südamerika. Über Kolonisierung nach Europa eingeführt und von dort weltweit verbreitet.
Merkmale:Krautige, ein- bis zweijährige Pflanze. Beliebte Speisepflanze, die als Gemüse genutzt wird. Einzelne Äste erreichen bis 4m Länge. Die Stängel sind grün und fein behaart. Die Pflanze hat gelbe Blüten mit 5 bis 15 Blättern. Gesamte Pflanze verströmt charakteristisches, starkes Aroma. Früchte sind Beeren, 1,5 bis 2,5 cm Durchmesser, bei kultivierten Pflanzen bis zu 10 cm.
Blütezeit:Hängt von Sorte, Standort und Klima ab. Beginn zwischen Mai und Juni, Dauer bis August oder September.
Erntezeit:Juli bis spätestens Oktober, bei Anbau im Gewächshaus mehrere Wochen früher.
Standort:Sonnig und wettergeschützt sowie nährstoffreicher, humusreicher und durchlässiger Boden.
Pflege:Am besten überdacht anbauen z.B. im Gewächshaus. Pflanzstäbe oder Rankgitter zum Stützen. Regelmäßiges Ausgeizen.
Gießen:Immer von unten gießen, damit Blätter nicht nass werden. Bei Fruchtausbildung für regelmäßige Wasserzufuhr sorgen, damit Früchte nicht platzen. Staunässe besonders bei Tomaten im Topf vermeiden.
Düngen:Jährlich Kompost oder Gemüse- bzw. Tomatendünger in die Erde einarbeiten.
Beste Pflanzzeit:Idealer Zeitpunkt ist der März für die Aussaat, für das Einpflanzen von Jungpflanzen Mitte/Ende Mai (im Gewächshaus auch Anfang Mai)
Geeignete Pflanzgefäße:Topf mit Drainageloch. Mindestens 20-30 Liter Fassungsvermögen pro Pflanze. Durchmesser: 30 cm oder mehr. Tiefe: 30-40 cm mindestens, größer ist besser. Pflanzwerk Empfehlung: Modell CUBE in mindestens 34x30 cm Größe, Modell TUB in mindestens 60x30 cm Größe.
Wissenswertes:Die Tomatenpflanze ist mit vielen anderen Gemüsepflanzen eng verwandt, unter anderem mit der Kartoffel, der Paprika und der Aubergine. Im 16. und 17. Jahrhundert galten die Früchte als giftig und wurden lediglich von wohlhabenden Menschen als Zierpflanzen angepflanzt.

TOMATEN ERNTEN

Tomatenpflanze im Kübel anpflanzen: so gelingt es

Die Tomatenpflanze, die ursprünglich aus Mittel- und Südamerika stammt, bevorzugt ein warmes Klima und braucht viel Sonne. In Mitteleuropa kann dies selbst im Sommer zum Hindernis werden. Gerade starker Regen kann oft ein Todesurteil für noch junge Früchte sein, die durch die schweren Tropfen beschädigt werden und schnell faul werden können. Industriell werden Tomaten daher in der Regel in Gewächshäusern angebaut, wo Wasserzufuhr, Windschutz und Temperatur leicht kontrolliert werden können. Für den privaten Garten oder gar den Balkon ist das nur selten eine valide Option. Doch auch eine Tomatenpflanze im Kübel kann reichlich Früchte tragen! Dazu sollten Sie einige Tipps beachten:

  1. Wahl des richtigen Kübels: Beim Pflanzen von Tomaten im Topf ist besonders die Größe relevant. Eine Tomatenpflanze bildet ein tiefes, kräftiges Wurzelsystem aus, das viel Platz benötigt, um die Pflanze mit ausreichend Nährstoffen versorgen zu können. Der Kübel sollte also einen Durchmesser von mindestens 30 cm pro Pflanze und eine Tiefe von mindestens 30-40 cm haben. Bei uns können Sie hier den richtigen Blumentopf für Tomaten finden.
  2. Drainage: Die Tomatenpflanze reagiert besonders sensibel auf Staunässe. Daher sollte Ihr Kübel in jedem Fall über Drainagelöcher verfügen. Zusätzlich sollten Sie eine Drainageschicht aus Blähton oder ähnlichen Materialien, sowie ein Drainagegitter in den Topf einlegen, bevor Sie die Erde einfüllen.
  3. Erde: Für den Anbau einer Tomatenpflanze wird Erde benötigt, die nährstoffreich ist. Humusreiche Erde ist dafür optimal und kann eventuell vor dem Einpflanzen noch mit Langzeitdünger angereichert werden.
  4. Abdeckung: Ob im Topf oder im Freiland – wenn die Tomatenpflanze keinen überdachten Standort hat, können Sie sie zum Schutz vor Witterung mit einem Gartenvlies abdecken. Dabei ist es wichtig, dass die Belüftung ausreichend gegeben ist, um Fäulnis zu vermeiden. Die Tomatenpflanze sollte also nicht zu eng eingewickelt werden.
  5. Pflanzhilfe: Ein Rankgitter für Tomaten hilft dabei, die Pflanze vom Boden fernzuhalten, sobald sie eine gewisse Höhe erreicht. So beugt man Fäulnis durch Feuchtigkeit am Boden vor.
  6. Standort: Tomaten im Topf haben den Vorteil, dass sie auch nach dem Einpflanzen noch problemlos bewegt werden können. Wählen Sie für Ihre Pflanze einen sonnigen Ort, denn Tomaten brauchen viel Licht.

RICHTIG GIESSEN

Die Pflege der Tomatenpflanze: gießen, düngen, schneiden

Auch wenn Sie Ihre Tomaten im Topf fachgerecht angepflanzt haben, ist die Ernte noch nicht völlig sicher! Erst die richtige Pflege sorgt für guten Ertrag.

Tomaten gießen

Tomaten brauchen viel Wasser und sollten sehr regelmäßig gegossen werden. Wenn Sie die Tomaten gießen, sollte möglichst nur die Erde und nicht etwa die Blätter benetzt werden. Dies schützt die Pflanze vor Kraut- und Braunfäule.

Tomaten düngen

Zusätzlich sollten Sie die Tomaten auch im Topf düngen: wegen des hohen Nährstoffbedarfs kann während der Saison regelmäßig alle 1 bis 2 Wochen nachgedüngt werden. Dazu eignet sich organischer Flüssigdünger, oder auch spezieller Tomatendünger. Während der Fruchtbildung kann sogar ein Mal wöchentlich gedüngt werden. Ein hoher Kaliumanteil ist hierbei besonders empfehlenswert.

Tomaten schneiden

Wenn Sie Ihre Tomatenpflanze schneiden, können Sie damit die Fruchtbildung fördern. Das sogenannte „Ausgeizen“, also das Entfernen der Seitentriebe in den Blattachseln zwischen Haupttrieb und Blattstiel verhindert zu dichte Belaubung und stärkt die Haupttriebe. Genau genommen können Sie diese auch einfach mit den Fingern ausbrechen, wenn die Triebe noch klein sind.

Schon gewusst?

Tomaten brauchen viel Licht. Es ist daher essenziell, dass die Anzucht aus Tomatensamen nicht zu früh gestartet wird. Bei zu wenig Licht kann die Pflanze „vergeilen“. Das bedeutet, dass kein kräftiger Trieb gebildet wird, sondern die Pflanze nur lang, dünn und schwach bleibt. Der beste Zeitpunkt zum Start ist Anfang April.

FAQ zu Tomaten

Worauf sollte ich achten, wenn ich eine Tomatenpflanze kaufen möchte?
Die wichtigsten Aspekte, auf die man beim Kauf einer Tomatenpflanze achten kann, sind sofort sichtbar: Zunächst sollte die Pflanze nicht zu hoch und dünn, sondern kompakt und kräftig sein. Die Blätter sollten grün und keinesfalls vergilbt oder fleckig sein. Ein Blick auf die Unterseite der Blätter kann verraten, ob sich Schädlinge wie Spinnmilben oder Blattläuse auf der Pflanze befinden. Auch, wenn Sie weiße Fliegen entdecken, sollten Sie eher eine andere Pflanze wählen. Wenn Sie dann noch die richtige Tomatensorte für Ihren präferierten Standort (Gewächshaus, Freiland, Topf) wählen, kann eigentlich nichts mehr schief gehen!
Welche Pflanzen kann man z.B. im Hochbeet oder Freiland neben die Tomate pflanzen?
Als gute Nachbarn für die Tomatenpflanze gelten einige Kräuter, die auch in der Küche gern mit der Tomate kombiniert werden. Dazu gehören Basilikum, das Schädlinge fernhalten und das Wachstum fördern kann; Thymian, der einen positiven Einfluss auf das Bodenklima hat und Lauch bzw. Schnittlauch, der vor Pilzkrankheiten schützen kann. Gute Gemüsesorten sind u.a. Spinat, Knoblauch und Karotten. Abzuraten ist von Kartoffeln, die genau wie die Tomate anfällig für Braun- und Krautfäule sind, sowie Paprika, Auberginen, Erbsen und Bohnen.
Welche Krankheiten treten bei Tomatenpflanzen auf und was kann ich dagegen tun?
Eine häufig auftretende Krankheit der Tomatenpflanze ist die Kraut- und Braunfäule, die sich durch dunkle Flecken an der Pflanze und matschige Stellen an den Früchten zu erkennen gibt. Um dieser vorzubeugen, sollte beim Gießen darauf geachtet werden, nur die Erde und keine Pflanzenteile zu benetzen. Betroffene Teile oder gar die ganze Pflanze sollten aus einem Beet entfernt werden. Zudem treten die Blütenendfäule und der Echte Mehltau häufig auf. Erstere deutet auf ungleichmäßige Wasserversorgung hin und kann durch regelmäßiges Gießen und das Düngen mit kalziumhaltigem Dünger vermieden bzw. behandelt werden. Der Echte Mehltau tritt oft bei schlechter Luftzirkulation auf und sollte durch das Entfernen befallener Blätter behandelt werden.
Wie kann ich unreife Früchte am Ende der Saison von der Tomatenpflanze ernten und nachreifen lassen?
Im Herbst können Tomatenpflanzen auch noch Früchte ausbilden, die dann aber zwingend vor dem ersten Frost geerntet werden müssen. Sind sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht reif, können Sie sie trotzdem ernten, und sie im Haus nachreifen lassen. Dazu wickeln Sie die Tomaten in Zeitungspapier ein und legen sie in eine Kiste. Wichtig ist hier nur die Temperatur. Licht ist nicht notwendig zum Nachreifen. Die Temperatur sollte zwischen 18 und 20 Grad Celsius liegen.
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