Pflanzen wässern im Urlaub

Wie versorge ich meine Pflanzen im Urlaub? Wir haben einige Tipps für Sie!

Wässern im Urlaub

Die Koffer sind gepackt, alle sind voller Vorfreude. Der wohlverdiente Urlaub steht unmittelbar bevor. Aber was machen Sie mit Ihren Blumen und Pflanzen? Ihre Freunde und Nachbarn haben keinen grünen Daumen oder selbst keine Zeit, sodass Sie sich irgendetwas anderes ausdenken müssen. Wenn Sie diesen Bericht gelesen haben, dann können Sie Ihre Pflanzen ruhigen Gewissens einige Tage sich selbst überlassen. Wir zeigen Ihnen die besten Tipps, wie Sie Ihre Pflanzen wässern, obwohl Sie gar nicht vor Ort sind.

Pflanzen bzw. Blumenkästen mit Plastikflaschen zu wässern ist bereits eine bekannte und sehr beliebte weil einfache Methode, Blumen zu gießen, während Sie im Urlaub sind und es sich gut gehen lassen. In der Regel werden hierfür PET-Flaschen benutzt. Sie kommen zwar auch mit Glasflaschen ans Ziel, aber Plastikflaschen sind einfach viel bequemer und flexibler in der Handhabung. Bedenken Sie aber auch, dass durch Plastikflaschen etwas Mikroplastik in die Erde gelangt. Mehrere Studien haben bereits gezeigt, dass auch Pflanzen BPA (Bisphenol A) aufnehmen können. Gerade bei Kräutern oder Gewürzen sollten Sie vielleicht aus Plastik verzichten.

Wässern mit Flaschen

Bohren Sie ein bis zwei ganz kleine Löcher in den Deckel der Flasche, schneiden den Boden der Flasche ab (oder fast ganz ab, damit Insekten nicht aus Versehen „baden gehen“) und füllen die Flasche mit Wasser. Um der Flasche etwas mehr Stabilität zu verleihen, stecken Sie einfach 2-3 Nägel oder Äste rings um die Flasche in die Erde.
Auch Korkstopfen von Weinflaschen oder spezielle Tonkegel können Sie anstatt des Flaschendeckels benutzen. Tonkegel haben den Vorteil, dass trockene Erde eine höhere Saugspannung hat. Heißt: Nur trockene Erde zieht die Feuchtigkeit aus der Flasche. Wenn die Erde nass ist, fließt kein Wasser aus der Flasche nach.

Die Größe der Flasche, die Sie benötigen, ist natürlich abhängig von der Dauer des Urlaubs, des Standorts und des Wasserbedarf der Pflanzen. Vor allem für Zimmerpflanzen und Balkonpflanzen ist das eine einfache und günstige Methode, Pflanzen zu gießen im Urlaub. Wenn Sie viele Pflanzen haben ist der Aufbau natürlich etwas aufwändig.

Was in der Jugend schon beim Dosentelefon geklappt hat, klappt in abgewandelter Form auch bei der Bewässerung von Pflanzen im Urlaub. Alles, was Sie hierfür benötigen, ist ein sehr dickes Baumwollgarn und einen Behälter mit Wasser. Anstelle des Garns können Sie auch Stoffstreifen nutzen. Für diese Bewässerungsmethode gehen Sie wie folgt vor:

• Stellen Sie alle Pflanzen und Kübel um den Wasserbehälter zusammen
• Stellen Sie den Wasserbehälter höher als die Pflanzen und Kübel
• Garn in passend lange Stücke schneiden
• Beschweren Sie beide Enden des Garns (beispielsweise mit einem Nagel)
• Ein Ende stecke Sie in den Wasserbehälter, das andere Ende in die Erde

Dank der Schwerkraft sickert das Wasser nun langsam aber sicher über das Garn zu der zu bewässernden Pflanze. It’s magic. Oder Physik – wie man es nimmt.

Diese spezielle Methode der Bewässerung erkennt man sofort an langen Schläuchen, die von Topf zu Topf geleitet werden oder im Beet liegen. Bei dieser Technik wird dauerhaft eine geringfügige Menge an Wasser an die Erde abgegeben. In regelmäßigen Abständen sind Auslässe an dem Schlauch angebracht, über die das Wasser tröpfchenweise ausgeleitet wird.

Das Wasser beziehen Sie einfach aus einem Wasserhahn oder einer Regentonne. Sie können dem Wasser auch direkt Dünger beimischen, um für eine perfekte Nährstoffversorgung zu sorgen. Das wohl bekannteste Tröpfchensystem gibt es von Gardena. Aber auch namhafte Hersteller wie Hiveseen bieten gute und günstige Systeme an.

✓ Pflanzwerk-Tipp:
Durch eine Tröpfchenbewässerung beugt man zudem Pilzerkrankungen an den Pflanzen vor, da wirklich nur die Erde, nicht aber die Pflanze, benetzt wird.

Sind Sie nur für ein paar Tage weg und möchten trotzdem sicherstellen, dass es Ihren grünen Mitbewohnern an nichts mangelt? In diesem Fall wäre die Badewannen-Methode bestimmt was für Sie.

Stöpseln Sie die Badewanne zu und legen Sie alte Handtücher in die Wanne. Lassen Sie etwa 3 cm hoch Wasser in die Badewanne einlaufen. Je nach Wasserbedarf Ihrer Pflanzen können Sie auch mehr oder weniger Wasser einlassen. Stellen Sie nun Ihre Pflanzen in die Badewanne. Das war’s.

Wer keine Badewanne hat kann auch das Waschbecken (natürlich nur für kleinere Pflanzen) oder die Dusche nehmen, wenn diese nicht ebenerdig und zuzustöpseln ist.

✓ Pflanzwerk-Tipp:
Der Übertopf gehört nicht mit ins Wannenbad. Nur so nebenbei.

Es gibt Pflanzgefäße, die bereits ein Bewässerungssystem integriert haben. Über ein Wasserreservoir sowie eine wasserleitende Substratschicht zieht sich die Erde so viel Wasser, wie Sie benötigt. Je nach Größe und Wasserbedarf der Pflanze hält solch ein Wasserreservoir gut und gerne zwei Wochen. Selbst wenn einige wenige Tage auch kein Wasser im Reservoir vorhanden ist, ist das kein Beinbruch, da hier sowieso eine Trockenzeit von 3-4 Tagen eingehalten werden sollte.

Das Gute an solchen Gefäßen ist, dass diese oftmals auch im Außenbereich, also auf dem Balkon oder auf der Terrasse, verwendet werden können. Höherwertige Gefäße verfügen über einen integrierten Überlauf im Wasserreservoir, sodass überschüssiges Wasser dann durch Stöpsel aus dem Topf geleitet werden kann.

Wer solche Gefäße hat, muss vor dem Urlaub nur den „Wassertank“ des Kübels auffüllen und hat keinerlei weitere Maßnahmen zu erledigen.

Den Garten im Urlaub zu bewässern wird schon etwas schwieriger. Vor allem dann, wenn Sie kein automatisches Bewässerungssystem verbaut haben und auch nicht vorhaben, dies nachträglich zu installieren. Je nach Größe des Gartens macht solch ein System aber durchaus Sinn. Es gibt mittlerweile smarte Systeme, die nicht wässern, wenn es regnet, die per Zeitschaltung an- und ausgehen und die bestimmte Bereiche auch unterschiedlich stark wässern können. Das kostet erst einmal eine Stange Geld, wird sich mit der Zeit aber auf Grund minimierter Arbeit bezahlt machen.

Eine Alternative hierzu sind offenporige Gefäße aus Ton. Diese vergraben Sie in der Nähe der Pflanzen, die Sie damit versorgen möchten. Achten Sie nur darauf, dass Sie beim Eingraben nicht die Wurzeln der Pflanze beschädigen oder pflanzen Sie es direkt zusammen mit der Jungpflanze ein. Das Gefäß darf kein Ablaufloch haben und sollte bestenfalls eine schmale Öffnung und eine bauchige Form haben. Wenn Sie nun Wasser einfüllen und das Gefäß (beispielsweise mit einem Untersetzer) abdecken, dann wird durch das offenporige Material nach und nach Wasser an die Erde abgegeben.

Auch Tonkegel können hier wieder zum Einsatz kommen. Verbinden Sie den Kegel durch einen Schlauch mit einem Wasserreservoir (Regentonne o. Ä.) und stecken Sie ihn in die Erde. Sobald die Erde trocken wird, gibt der Kegel wieder Feuchtigkeit an die Erde ab.

Natürlich sind alle Tipps und Ideen, die wir Ihnen in unseren Beiträgen beschreiben, immer auch von uns vorab getestet. Und genau das sollten Sie auch machen, bevor Sie Ihre Pflanzen alleine lassen. Stellen Sie einfach sicher, dass alles so funktioniert, wie es soll, um nach dem Urlaub keine bösen Überraschungen zu erleben.

Schon bei der Wahl der Pflanzen können Sie vorbeugen. Haben Sie sehr sonnige und dadurch eben trockenheitsgefährdete Standorte, dann nehmen Sie am besten Pflanze, die mit trockener Erde gut zurechtkommen.

Ganz unabhängig von der Bewässerung kann man noch ein paar weitere Vorkehrungen treffen, um den Urlaub entspannt genießen zu können, um sich dort keine Gedanken um die heimische Fauna machen zu müssen.

Pflanzen in den Schatten stellen

Genau so einfach wie genial: Wenn Sie Ihre Pflanzen für die Zeit des Urlaubs in den Schatten oder Halbschatten stellen, dann wird auf Grund der geringeren Verdunstung auch der Wasserverbrauch reduziert. Für’s Beet ist das natürlich keine Lösung.

Pflanzen zurückschneiden

Gut schnittverträgliche Pflanzen sollten vor dem Urlaub einmal bearbeitet werden. Entfernen Sie verblühte oder verwelkte Blüten. Obst und Gemüse ernten Sie vor dem Urlaub noch einmal. Diese Maßnahmen verringern ebenfalls den Wasserbedarf der Pflanzen.

Beet mulchen

Um die Verdunstung der Feuchtigkeit zu mindern, bietet es sich an, das Beet zu mulchen. Verteilen Sie einfach Rindenmulch aus natürlichen Rohstoffen auf dem Beet. Dies schützt vor Austrocknung und unterdrückt sogar den Wachstum von Unkraut.

Vor dem Urlaub nicht düngen

Verzichten Sie auf eine Düngung vor dem Urlaub. Das ist zwar oft gut gemeint, sorgt aber auch dafür, dass das Wachstum der Pflanzen angeregt wird. Und dies sorgt gleichzeitig für einen erhöhten Bedarf an Wasser.