Erste Hilfe für Ihre Pflanzen - wertvolle Tipps und Infos.

Sie haben keinen grünen Daumen und Ihre Zimmerpflanzen überleben oft nur mit Hängen und Würgen? Kein Problem! In unserem folgenden Beitrag geben wir Ihnen hilfreiche Tipps rund ums Pflanzen retten.
Inhaltsverzeichnis
Pflanzen richtig gießen
Wenn Pflanzen absterben oder gelbe Blätter bekommen, ist das für viele Pflanzenliebhaber ein Indiz zum Gießen. Oft meint man es gut und gibt seiner Pflanze einen extra großen Schluck Wasser oder gleich die ganze Kanne auf einmal. Dabei wird die Ursache für das Welken gar nicht erst berücksichtigt. Oftmals steht bereits das Wasser im Übertopf oder im Untersetzer, sodass erneute Wasserzufuhr die völlig falsche Maßnahme ist.
Bei Stauwasser im Übertopf oder im Untersetzer bekommen die Wurzeln der Pflanze nicht ausreichend Sauerstoff , fangen an zu Welken und / oder werfen Ihre Blätter ab. Prüfen Sie daher vor dem Gießen die Bodenfeuchte im Blumentopf. Hierfür bietet sich ideal unser Feuchtigkeitsmesser an.
Haben Sie es dennoch zu gut gemeint und Ihre Pflanze zu viel gegossen, gibt es ein paar Tipps, um Ihre Pflanze zu retten:
- Entleeren Sie das überschüssiges Wasser aus dem Übertopf oder Untersetzer
- Entnehmen Sie die Pflanze und tupfen Sie die Wurzeln mit einem Tuch etwas trocken
- Verfaulte Wurzeln trennen Sie mit einer sauberen Schere einfach ab
- Vor dem Wiedereinsetzen füllen Sie etwas Blähton als Drainage in den Topf

Welkt Ihre Pflanze trotzdem und Staunässe ist nicht das Problem? Wahrscheinlich haben Sie, wie viele andere auch, schlichtweg einfach vergessen zu gießen. Auch hier haben wir einige hilfreiche Tipps für vertrocknete Zimmerpflanzen.
Prüfen Sie, ob die "Erste Hilfe" nicht zu spät kommt und ob die Wurzeln bereits Schaden genommen haben. Sollte dies nicht der Fall sein, hat Ihre Pflanze eine gute Überlebenschance. Stellen Sie die Pflanze mitsamt dem Topf in einen mit Wasser gefüllten Eimer. Sollten im Wasser keine Luftblasen mehr aufsteigen, ist das ein Zeichen dafür, dass die Wurzeln und das Substrat genügend Flüssigkeit aufgenommen haben. Anschließend entfernen Sie die kaputten Triebe und Blätter, auch wenn danach nur noch der Stamm der Pflanze übrig ist. Wenn Sie nun in regelmäßigen Abständen gießen, sollte sich Ihre Pflanze schnell erholt haben und neue Triebe bilden. Um dies zu beschleunigen, können Sie zusätzlich Ihre Pflanze düngen.
Nährstoffmangel
Meistens liegt ein Nährstoffmangel vor, wenn Ihre Pflanzen nicht optimal wächst, krankheitsanfällig ist oder kaum Blüten bildet. Düngen, ohne zu wissen was der Pflanze wirklich fehlt, ist nicht wirklich hilfreich, da vielleicht nur einzelne Stoffe fehlen oder aber selbst eine Überdüngung stattgefunden hat, was ebenfalls schädlich sein kann. Wir zeigen Ihnen, wie Sie herausfinden können, warum ihr grünen Mitbewohner kränkeln.
Die drei wichtigsten Nährstoffe sind Stickstoff, Phosphor und Kalium. Wenn ein Mangel dieser Nährstoffe besteht, sieht man diesen Mangel den Pflanzen an.
-
Stickstoff
sorgt für ein kräftiges Wachstum der Pflanze. Fehlt Stickstoff, geht die Photosyntheseleistung der Pflanze zurück, neue Triebe bleiben klein, schmal und sind blassgrün gefärbt. Um einen Stickstoffmangel zu beheben, empfehlen wir Ihnen einen stickstoffreichen Dünger wie Harnstoff -
Phosphor
ist ein wichtiger Energieüberträger und essenziell für Blüten und Samen. Bildet eine Pflanze kaum Blüten und die Unterseite der Blätter färben sich rötlich oder braun, leidet sie vermutlich unter Phosphormangel. Kleiner Tipp: Verwenden Sie Kaffeesatz, um einen Phosphormangel zu beheben -
Kalium
sorgt für einen guten Wasserhaushalt sowie ein stabiles Gewebe und Frostfestigkeit. Bei einem Kaliummangel wirkt die Pflanze trotz ausreichender Wasserzufuhr schlaff und die Blätter fangen vom Rand her an zu vertrocknen
Weitere wichtige Nährstoffe sind Magnesium, Calcium und Schwefel. Um einen grundsätzlichen Nährstoffmangel zu vermeiden, sollten Sie Ihre Pflanze regelmäßig (ca. ein Mal monatlich im Sommer) düngen.
Lichtbedarf von Pflanzen
Obwohl Sie regelmäßig gießen und düngen sehen Ihre Pflanzen kränklich aus? Eine Pflanze benötigt neben Wasser in der Regel auch viel Licht, um überleben zu können. Steht Ihre Pflanze beispielsweise einen Meter weit vom Fenster entfernt, bekommt sie nur noch 20 Prozent des einfallenden Lichtes ab. Für viele Pflanzen reicht das nicht aus. Zu wenig Licht erkennen Sie daran, dass Ihre Zimmerpflanze lange, dünne Triebe bildet und die Blätter leicht abfallen. Das Wachstum und die Blütenbildung der Pflanze ist stark eingeschränkt.

Stellen Sie Ihre Pflanze einfach näher ans Fenster oder bei schönem Wetter auf Ihren Balkon oder Terrasse. Passen Sie nur auf, wenn die Blätter Ihrer Pflanzen hellbeige bis dunkelbraune Flecken bilden: Dies deutet auf einen Sonnenbrand hin.
Trockene Luft
Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn die Heizungen auf Hochtouren laufen, haben unsere Zimmerpflanzen, ebenso wie wir, mit der trockenen Wohnungsluft zu kämpfen. Fällt die Luftfeuchtigkeit deutlich unter 60 % werden die Blätter oft schrumpelig und haben braune Spitzen. Damit die Luftfeuchtigkeit aber stabil bei 60 % bleibt, haben wir ein paar Tipps für Sie:
- Stellen Sie großblätterige Pflanzen wie Nestfarn, Ficus oder Zimmerlinden auf. Diese können bei regelmäßigem Gießen die Luftfeuchtigkeit um 5% steigern
- Die Luftfeuchtigkeit lässt sich ganz einfach erhöhen, indem Sie Ihre Pflanzen mit kalkarmem Wasser besprühen
- Ein Indoor-Brunnen kann Abhilfe schaffen und Ihre Luftfeuchtigkeit erhöhen

Zugluft und Kälte
Zugluft ist in den Sommermonaten normalerweise kein Problem, da die Temperaturschwankungen nur wenige Grad betragen.
Im Winter jedoch sollten Pflanzen nicht direkt am Fenster oder an Türen stehen, durch die gelüftet wird. Es besteht die Gefahr, dass Ihre Pflanze gesunde Blätter abwirft. Achten Sie zudem darauf, dass die Blätter im Winter die eiskalten Fensterscheiben nicht berühren und deswegen im schlimmsten Fall sogar Erfrierungen erleiden.
Schädlingsbefall
Obwohl Sie viele der bereits genannten Tipps berücksichtigt haben zeigen sich Schäden an Ihren Zimmerpflanzen? Wenn die Schädlinge nicht bekämpft werden, kann das fatale Folgen für Ihre Pflanzen haben. Sobald Sie merken, dass Ihre Zimmerpflanze befallen wurde, haben sich die Insekten schon kräftig vermehrt. Einen Schädlingsbefall erkennen Sie an abgestorbenen oder deformierten Blättern oder wenn ein weißer Flaum Ihre Pflanze überzogen hat.
Damit Sie die Plagegeister bekämpfen können, müssen Sie natürlich wissen, um welche Schädlinge es sich handelt.
Deformierte und eingerollte Blätter
Grund: Hierfür sind oftmals Blattläuse schuld. Diese stechen das Blatt an und saugen den Pflanzensaft aus der Pflanze heraus. Einen Befall erkennt man meistens recht früh, da sie mit bloßem Auge zu sehen sind.
Handeln: In diesem Fall sollten Sie Ihre Zimmerpflanze mit Wasser stark abbrausen. Zudem lassen sich Blattläuse mit Nützlingen bekämpfen.
Silbrige Blätter und Spinnweben
Grund: Spinnmilben verbreiten sich rasend schnell, sobald man im Herbst die Heizung einschaltet. Sie hinterlassen silbrig-glänzende Blätter und zwischen den Trieben bilden sich Spinnweben.
Handeln: Um Spinnmilben vorzubeugen, sollten Sie deshalb für eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit sorgen und regelmäßig lüften. Auch Spinnmilben lassen sich mit Nützlingen bekämpfen.
Mücken fliegen auf
Grund: Sobald Sie Ihre Zimmerpflanze gießen fliegen winzige Mücken umher? Dies ist ein Indiz dafür, dass Ihre Pflanze von Trauermücken befallen ist. Die ausgewachsenen Trauermücken sind allerdings für die Pflanzen nicht direkt schädlich, sondern die im Boden lebenden Larven. Sie fressen an den Wurzeln und schädigen somit Ihrer Zimmerpflanze.
Handeln: Halten Sie die betroffene Pflanze so trocken wie möglich um den Larven jegliche Nahrungsgrundlage zu entziehen. Alternativ können auch Gelbtafeln ausgelegt werden.

Natürlich ist es immer besser vorzubeugen, sodass erst gar keine Schäden auftreten können. Achten Sie darauf, dass Sie die Grundbedürfnisse wie ausreichend Licht und Wasser Ihrer Pflanzen erfüllen, denn Schädlinge befallen eher geschwächte Pflanzen als Gesunde und Widerstandsfähige.