Die optimale Luftfeuchtigkeit
Sie wollen die Luftfeuchtigkeit in Räumen erhöhen oder senken? Wir erklären, wie das geht!
Die richtige Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen ist ein wichtiger Wohlfühlfaktor. Sollte Sie deutlich über oder unter den empfohlenen Werten liegen, kann sich das negativ bemerkbar machen und im schlimmsten Fall sogar unserer Gesundheit schaden. In diesem Bericht verraten wir Ihnen, welche Luftfeuchtigkeit in den einzelnen Räumen optimal ist, wie Sie die Luftfeuchtigkeit senken oder erhöhen können und vor allem, wie Sie die Feuchtigkeit in der Luft messen und beurteilen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Luftfeuchtigkeit?
Luftfeuchtigkeit ist eine meteorologische Messgröße und spielt eine wesentliche Rolle, wie wir das Klima wahrnehmen. In der Regel merken wir die Luftfeuchtigkeit erst dann, wenn wir unter schwüler Hitze leiden oder im Winter die Heizungsluft zu trocken ist.
Die richtige Luftfeuchtigkeit lässt sich allerdings, im Gegensatz zu der Temperatur, nicht so einfach erfühlen, sondern muss zwangsläufig gemessen werden.
Wenn Sie sich mit der Thematik Luftfeuchtigkeit auseinandergesetzt haben, erfahren Sie eine Menge umständliches Fachwissen. Ob relative Luftfeuchtigkeit, absolute Luftfeuchtigkeit oder maximale Luftfeuchtigkeit. Für Ihre Pflanzen oder für Ihren Alltag müssen Sie nicht wissen, wie viel Gramm Wasser sich in einem Kubikmeter Luft befinden oder welche Menge an Wasser die Luft bei unterschiedlicher Temperatur aufnehmen kann.
Wichtig ist, dass für eine optimale Luftfeuchtigkeit der Anteil an Wasserdampf in der Luft ein gewisses Maß nicht unter- beziehungsweise überschreitet.
Luftfeuchtigkeit messen
Wie bereits erwähnt, beschreibt Luftfeuchtigkeit den Anteil an Wasserdampf in der Umgebungsluft. Ist der Anteil zu niedrig, dann besteht die Gefahr, dass unsere Schleimhäute austrocknen. Bei unseren botanischen Freunden färben sich die Blätter bei zu niedrigen Luftfeuchtigkeit gerne mal braun. Ist der Wasserdampfanteil zu hoch, kann sich schnell Schimmel bilden.
Messen Sie daher regelmäßig Ihre Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer. Diese gibt es bereits für unter 10 Euro zu kaufen. Wundern Sie sich aber nicht, dass Ihr Hygrometer, je nach Jahreszeit, unterschiedliche Werte in den einzelnen Räumen anzeigt. Das liegt daran, dass bei warmen Außentemperaturen die feuchtigkeitsgeladene Außenluft im Innenraum abkühlt und dadurch die relative Raumfeuchte erhöht. Der Feuchtigkeitsgehalt der Luft liegt daher im Sommer in der Wohnung oftmals am oberen Grenzwert. Im Winter hingegen wird die kalte Außenluft im Zimmer von der Heizung erwärmt. Es tritt der umgekehrte Effekt ein. Die relative Raumfeuchte sinkt.
✓ Pflanzwerk Tipp:
Stellen Sie den Hygrometer nicht zu nah am Fenster oder an einer Tür auf. Ebenfalls sollten Sie das Messinstrument auch nicht zu nah an einer Heizung aufstellen, da ansonsten die Werte verfälscht werden könnten.
Welche Luftfeuchtigkeit allerdings optimal ist, kommt ganz darauf an, welches Zimmer im Haus gemeint ist. In manchen Zimmern ist eine höhere Luftfeuchtigkeit optimal, in anderen brauchen Sie eher eine niedrigere Luftfeuchtigkeit.
Optimales Raumklima
Die optimale Luftfeuchtigkeit ist keine feste Größe, sondern eine prozentuale Spanne der Mengen an Luftfeuchtigkeit, die sowohl für Ihre Gesundheit als auch für Ihre Wohnräume unbedenklich ist. Kombiniert mit der richtigen Temperatur bilden diese beiden Faktoren das optimale Raumklima.
Als Faustregel gilt: Für ein optimales Raumklima liegt die relative Luftfeuchtigkeit bei 50 % und die Raumtemperatur bei etwa 20 Grad. Das Raumklima wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Zum Einen ist es abhängig davon, wie viele Personen sich wie lange und häufig im Raum aufhalten. Zum Anderen ist ausschlaggebend, welche Tätigkeiten in den Räumen verrichtet werden. Sie merken: Ganz so einfach ist das alles nicht.
Raum | Optimale Temperatur | Optimale Luftfeuchtigkeit |
---|---|---|
Wohn- und Arbeitsräume | 20 bis 22 °C | 40 bis 60 % |
Schlafzimmer | 18 bis 20 °C | 40 bis 60 % |
Badezimmer | 20 bis 22 °C | 50 bis 70 % |
Küche | 18 bis 20 °C | 50 bis 60 % |
Kinderzimmer | 20 bis 22 °C | 40 bis 60 % |
Flur | 16 bis 18 °C | 40 bis 60 % |
Keller | 10 bis 16 °C | 50 bis 65 % |
Wie Sie erkennen können, liegt der Feuchtigkeitsgehalt der Luft im Bad etwas höher als in den anderen Räumen des Hauses. Während des Duschens und des Badens kann sich dieser Wert erhöhen. Allerdings müssen Sie diesbezüglich nicht besorgt sein, da es sich dabei immer nur um einen kurzen Zeitraum handelt. In dieser Zeit wird sich ebenfalls kein Schimmel bilden.
Voraussetzung ist allerdings, dass Sie nach dem Entspannungsbad oder nach der wohltuenden Dusche gut durchlüften, um den Wasserdampf nach draußen abzuleiten.
Luftfeuchtigkeit senken
Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit fördert bei entsprechenden Temperaturen das Vermehren von Keimen, Bakterien und Schimmelsporen in Wohnräumen. Über einen längeren Zeitraum ist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit nicht nur schlecht für Ihr Haus, sondern auch für Ihre Gesundheit.
Deswegen ist es wichtig, dass Sie die Luftfeuchtigkeit regelmäßig messen und kontrollieren.
Das Badezimmer sind besonders anfällig für Schimmelbildung, da hier hohe Temperaturen und ein großer Anteil an Wasserdampf in der Luft herrschen. Vor allem dann, wenn kein Fenster vorhanden ist. Aber auch unsere Atemluft und austretender Schweiß lässt die Luftfeuchtigkeit nach oben schnellen.
Wie bereits erwähnt: Es ist absolut notwendig die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen im passenden Bereich zu halten, da sonst Schimmelgefahr droht.
Mit den folgenden Maßnahmen können Sie die Raumluftfeuchtigkeit effektiv reduzieren.
Stoßlüften
Je nach Jahreszeit sollten Sie das Fenster 5 bis 25 Minuten komplett öffnen. Nach mehrmaligem wiederholen können Sie so die Luftfeuchtigkeit effektiv senken.
Schüsseln mit Salz oder Katzenstreu aufstellen
Salz bindet Wasser. Diese Eigenschaft sollten Sie nutzen, um die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen zu senken. Hierfür befüllen Sie einfach mehrere Schüsseln mit Salz und verteilen Sie diese in der Wohnung. Die Schüsseln sollten maximal bis zu drei Zentimeter befüllt sein. Mit der Zeit wird das Salz immer feuchter. Sobald es sich verflüssigt, sollten die Schüsseln ausgetauscht werden. Alterntiv zum Salz kann auch klumpendes Katzenstreu verwendet werden.
Wäsche draußen trocknen
Das Trocknen von Wäsche verursacht sowohl auf dem Wäscheständer, als auch im Wäschetrockner eine erhöhte Luftfeuchtigkeit in den Räumen. Sofern es bereits Probleme mit zu hoher Luftfeuchtigkeit in Räumen gibt, sollten Sie, wenn möglich, Ihre Wäsche außerhalb der Wohnung trocknen.
Dunstabzugshaube benutzen
Gerade beim Kochen entstehen viele Dämpfe und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Idealerweise sollten Sie beim Kochen stets die Dunstabzugshaube einschalten oder - falls keine Abzughaube vorhanden ist - das Küchenfenster öffnen bzw. nach dem Kochen Stoßlüften.
Aquarien abdecken
Aquarien sorgen für einen deutlichen Anstieg der Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen. Wenn möglich, sollten sie abgedeckt werden.
Luftfeuchtigkeit erhöhen
In manchen Fällen kann es durchaus vorkommen, dass die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen zu niedrig ist. Dies ist zwar eher selten der Fall, aber geschieht in der Regel während der Heizperiode im Winter. Folgende Tipps helfen dabei, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Heizung runterdrehen
Sie sparen nicht nur Heizkosten, sondern verbessern dadurch ebenfalls Ihr Raumklima. Drehen Sie einfach Ihre Heizung niedriger. Da kalte Luft weniger Wasser transportieren kann, erhöht sich durch das Senken der Raumtemperatur automatisch der Feuchtigkeitsgehalt.
Schüsseln mit Wasser aufstellen
Möchten Sie die Wärme im Raum nicht reduzieren, können Sie als Alternative Schüsselchen mit Wasser auf die Heizung stellen. Durch die Wärme, die der Heizkörper ans Wasser abgibt, wird es erhitzt und verdunstet langsam. Die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöht sich, wobei die Raumtemperatur konstant bleibt.
Pflanzen
Sie verbessern nicht nur das Luft, indem sie Schadstoffe filtern und Sauerstoff spenden: Viele von Ihnen erhöhen auch die Luftfeuchtigkeit im Raum. Folgende Zimmerpflanzen wirken sich besonders gut auf Raumluft und Raumklima aus:
- Bogenhanf Sansevieria
- Drachenbaum Dracaena
- Nestfarn Asplenium
- Einblatt
- Birkenfeige Ficus
- Grünlilie
- Chrysantheme
- Aloe Vera
Wäsche drinnen trocknen
Wie bereits erwähnt, erhöht das Trocknen von Wäsche auf dem Wäscheständer die Luftfeuchtigkeit.
Ebenso beim Bügeln: Hierbei verdampft viel Wasser und wir so an die Luft im Zimmer abgegeben.
Heiß duschen oder baden
Lassen Sie beim Duschen oder Baden ganz einfach die Badezimmertür auf.
Luftbefeuchter und Zimmerbrunnen
Wie der Name schon verrät, erhöht der Luftbefeuchter die Feuchtigkeit der Umgebungsluft. Aber Achtung: Die leistungsstarken, elektrischen Geräte erhöhen die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen schnell. Halten Sie Ihren Hygrometer im Auge und achten Sie darauf, dass die Luft nicht zu feucht wird.
Zimmerbrunnen sind zwar nicht so leistungsstark wie Luftbefeuchter, erfüllen aber den selben Zweck. Diese gibt es in vielen Designs und Variationen