Kirschlorbeer richtig pflegen

11.02.2022

Kirschlorbeeren sind allseits beliebte Heckenpflanzen. Wir erklären, warum!

Alles über Kirschlorbeer Alles über die Kirschlorbeere

Kirschlorbeer ist eine der gefragtesten Heckenpflanzen. Die immergrüne Hecke ist das ganze Jahr schön anzusehen. Ob als Sicht-, Lärm- und Windschutz oder einfach zur Begrenzung macht die Kirschlorbeer mit ihren lorbeerartigen Blättern, weißen Blüten und schwarzen Früchten eine gute Figur. Welche Pflegemaßnahmen besonders wichtig sind, verraten wir Ihnen hier.

Inhaltsverzeichnis


Herkunft

Angeberwissen: Die Kirschlorbeer heißt richtigerweise eigentlich Lorbeerkirsche.

Zwar hat sich der deutsche Name „Kirschlorbeer“ als Bezeichnung eingebürgert, jedoch ist dieser irreführend. Die schnellwüchsige Hecke ist nämlich mit der Kirsche verwandt und nicht mit der Lorbeere. Die fleischigen Blätter ähneln lediglich dem Lorbeer-Gewürz.

Ursprünglich stammt die Wildart aus der Türkei und gehört zu der Familie der Rosengewächse. In unserem Breitengrad wird der immergrüne Zierstrauch hauptsächlich in Parks und Gärten verwendet.

Kirschlorbeer Pflege

Die Kirschlorbeer zählt zu den beliebtesten Heckenpflanzen in deutschen Gärten. Er ist schnittverträglich, bildet dichte Hecken und kommt auch mit Trockenheit gut zurecht.

Aufgrund seiner Herkunft bevorzugt die Kirschlorbeer einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Allerdings nimmt die immergrüne Hecke es Ihnen auch nicht übel, wenn Sie sie an einem schattigen Standort platzieren.
Beim Substrat favorisiert sie einen lockeren und durchlässigen Boden. Staunässe oder verdichtete Böden vertragen Kirschlorbeeren nicht so gut - was der Kirschlorbeer Ihnen mit fallenden Blätter signalisiert.

Da die Kirschlorbeer Staunässe nicht gut verträgt, sollten Sie immer mit Bedacht wässern. Gießen Sie erst, sobald die oberen 2 bis 3 cm des Substrats ausgetrocknet sind. Idealerweise gießen Sie direkt am Stamm. So vermeiden Sie, dass das Wasser einfach zur Seite abfließt. Nachdem sich Ihre Hecke über einen Zeitraum von ca. 12 Monaten etabliert hat, ist sie selbst in der Lage, genügend Feuchtigkeit über die Wurzeln aufzunehmen. Nur in besonders trockenen Perioden müssen Sie Kirschlorbeer gießen.

Helfen Sie Ihrer Lorbeerkirsche zum Frühlingsbeginn beim Austreiben. Der beste Zeitpunkt, um  Ihre Hecke zu düngen, ist zwischen April und Mai. In dieser Zeit beginnt die Wachstumsphase und Ihre Kirschlorbeer freut sich über zusätzliche Nährstoffe.

Die Blätter der Kirschlorbeer Verschiedene Arten

3 beliebte Sorten

Mit der Zeit wurden aus dem Ursprung der Kirschlorbeere viele verschiedene Sorten gezüchtet.
Die Unterschiede liegen hauptsächlich in der Größe und Wuchsform. Ihre Frostbeständigkeit ist von Sorte zu Sorte ebenfalls unterschiedlich.
Gerne stellen wir Ihnen die wichtigsten Eigenschaften dieser Kirschlorbeersorten vor:

Prunus Laurocerasus Novita

Dieser pflegeleichte Strauch ist immergrün und bietet das ganze Jahr über einen tollen Sichtschutz. Er ist besonders robust, verträgt starken Frost und Schneefall und widersteht Temperaturen von bis zu minus 25 Grad problemlos.

Wie fast jede Kirschlorbeer stellt auch der Prunus laurocerasus Novita keine großen Standortansprüche. Er fühlt sich sowohl an sonnigen, halbschattigen und schattigen Plätzen wohl. Beim Substrat ist die Kirschlorbeer Novita ebenso genügsam: Sie gedeiht in allen Bodensorten, solange diese gut wasserdurchlässig sind.

Besonders hervorzuheben ist der säulenförmige Wuchs und der wunderbar angenehme Duft zur Blütezeit.

Prunus Laurocerasus Rotundinfolia

Die großblättrige Kirschlorbeer ist mit ihren grünen, ovalen Blättern die großlaubigste Sorte für Hecken. Diese dicht und aufrecht wachsende Pflanze hat eine mittlere Frostempfindlichkeit und sollte daher nur an windgeschützten Orten gepflanzt werden. Der Rotundinfolia ist unwahrscheinlich wuchsfreudig und kann jährlich bis zu 40 Zentimeter an Höhe dazu gewinnen.

Bezüglich der Pflege ist der Rotundinfolia wie seine Artgenossen sehr bescheiden. Er wächst und gedeiht in alle Bodensorten. Achten Sie nur zwingend auf einen durchlässigen Boden, da Kirschlorbeeren grundsätzlich keine Staunässe vertragen.

Diese dickblättrige Pflanze kann eine Wuchshöhe von 4 Meter und eine Wuchsbreite von fast 2,5 Meter erreichen. Mit einer Frostbeständigkeit von -15 Grad kann die Rotundinfolia in unseren Breiten problemlos draußen überwintern.

Prunus Lusitanica Angustifolia

Auch bekannt als portugiesische Kirschlorbeer, ist eine immergrüne Pflanze, die rasch eine dichte Hecke bildet. Die portugiesische Kirschlorbeer hat eine dunkelgrüne Farbe und die Blätter sind, im Vergleich zu andern Kirschlorbeersorten, kleiner. Daher eignet er sich auch in kleinen Gärten als ideale Grundstücksgrenze oder blickdichte Hecke.

Der Angustifolia ist unglaublich standorttolerant. Mit etwa 30 bis 35 cm Zuwachs pro Jahr wächst diese Heckenpflanze im Vergleich zu der Rotundinfolia oder Novita relativ langsam. Die besondere Eigenschaft dieser Prunus-Art sind die Zweige: Diese haben eine einzigartige, dunkelrosane Farbe und bilden einen traumhaften Kontrast zu den dunkelgrünen Blättern.

Kirschlorbeer schneiden Kirschlorbeer schneiden

Kirschlorbeer richtig schneiden

Aufgrund des starken Wachstums bleibt es nicht aus, dass Sie regelmäßig zur Heckenschere greifen müssen. Sie können ihre Lorbeerkirsche jährlich nach der Blütephase schneiden oder auch von Zeit zu Zeit, wenn die Hecke zu buschig geworden ist. Die Kirschlorbeeren vertragen den Formschnitt sehr gut. Auch ein radikaler Rückschnitt und das Absägen dicker Äste schadet nicht.

Die beste Zeit, Ihre Kirschlorbeer zu schneiden, ist im Frühjahr direkt nach der Blüte an einem trockenen und leicht bewölkten Tag. Schneiden Sie Ihre Hecke nämlich im Sommer, besteht die Gefahr, dass die neuen Triebe von Pilzkrankheiten befallen werden.

Darüber hinaus sollten Sie folgendes Beachten.

  • Nutzen Sie lieber eine gewetzte Handschere statt einer elektronischen Schere, da elektronische Geräte die filigranen Äste meistens nicht sauber durchtrennen. Mit einer Handschere können Sie vorsichtiger vorgehen.
  • Da die Kirschlorbeer sehr giftig ist, sollten Sie beim Rückschnitt unbedingt Handschuhe tragen, um Hautirritationen oder Ausschlag zu vermeiden.
  • Die Triebe werden vor dem Blattansatz geschnitten und kranke Triebe werden bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten.
  • Sollten einige Triebe nach innen wachsen, sollten Sie diese ebenfalls entfernen, sodass mehr Licht in die Pflanze fällt.
Kirschlorbeer als Topfpflanze Kirschlorbeere im Topf

Kirschlorbeer im Pflanzkübel

Die Urbanisierung nimmt ungebremst Fahrt auf. Damit Sie auf Ihrer Terrasse, auf dem Balkon oder in Ihrem gepflasterten Hof nicht auf Pflanzen verzichten müssen, empfehlen wir eine Kultivierung in Kübeln. Viele Menschen wollen zudem einen Sichtschutz auf dem Balkon oder der Terrasse, damit Sie dort ungestört relaxen können.

Kirschlorbeer gedeiht prima im Pflanzkübel. Wichtig ist nur, dass die Pflanztröge nicht zu klein sind. Damit sich die Wurzeln der Kirschlorbeere optimal entfalten können, sollte die Topfbreite mindestens doppelt so Breit sein wie der Wurzelballen der Pflanze.

Gießen Sie regelmäßig. Achten Sie bei der Bepflanzung auch unbedingt auf eine funktionierende Drainage, da die Lorbeerkirschen (wie erwähnt) absolut keine Staunässe mögen. Damit Ihnen die Lorbeerkirsche nicht über den Kopf wächst, sollten Sie sie regelmäßig schneiden. Dabei sind die gleichen Regeln zu beachten, die auch für Kirschlorbeer im Garten gelten.
Wenn Sie Ihre Kirschlorbeer im Pflanzkübel überwintern möchten, sollten Sie Ihren Pflanzkübel idealerweise auf eine kleine Erhöhung stellen, womit Sie Ihrer Kirschlorbeer und Ihren Pflanzkübel gegen Bodenfrost schützen. Darüber hinaus können Sie Ihre Pflanzkübel natürlich auch mit einer zusätzlich dicken Ummantelung schützen. Achten Sie hierbei auf natürliche Materialien, um Ihren ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Optimal sind Schafwollmatten, Kokosmatten, Jutefilz sowie Strohmatten. Hauptsache atmungsaktiv!

Achtung, giftig!

Die genannten, positiven Eigenschaften wie Standorttoleranz, Pflegeleichtigkeit und Schnellwüchsigkeit der Kirschlorbeere überzeugen so manchen Freizeitgärtner. Tatsächlich sind aber alle Pflanzenteile der Pflanze giftig. Aus diesem Grund wurde die Lorbeerkirsche 2013 auch zur Giftpflanze des Jahres gewählt.

In Blättern und Früchten der Lorbeerkirsche lagern zyanogene Glykoside. Diese chemischen Stoffe setzen die gefährliche Blausäure frei, wenn Pflanzenteile zerkaut werden. Besonders vor dem Verzehr der Blätter und Samen sollte man sich hüten. Bereits ein paar zerkaute Blätter oder eine Hand voll Samen sind für Kinder eine kritische Dosis: Es droht Atem- und Herzstillstand.

Folgende Symptome können bei einer Vergiftung mit bzw. durch Lorbeerkirschen auftreten:

  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Rötung der Gesichtshaut
  • Schwindelgefühle und Kopfschmerz
  • Herzrasen
  • Bewusstlosigkeit
  • Schwierigkeiten beim Atmen
  • Im schlimmsten Fall: Herz- und Atemstillstand

Obwohl Kirschlorbeer stark toxisch ist, kommt es relativ selten zu einer ernsthaften Vergiftung. Der bittere Geschmack der Blätter wirkt eher abschreckend, sodass selten eine kritische Menge Gift aufgenommen wird.

Die Beeren der Kirschlorbeer Die Beeren

✓ Pflanzwerk Tipp:
Nicht nur für uns Menschen ist die enthaltene Blausäure giftig. Auch für unsere vierbeinigen Freunde ist der Verzehr von Kirschlorbeer gesundheitsgefährdend.

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