Den Garten winterfest machen

07.10.2022

Gemüse- und Hochbeet, Kübelpflanze und Teich - Jetzt den Garten für den Winter vorbereiten.

Den Garten winterfest machen Garten winterfest machen

Mehr Laub auf dem Boden als an den Bäumen, nur noch Grünkohl im Hochbeet, der erste Nachtfrost steht bevor. Dies alles sind Anzeichen dafür, dass es an der Zeit ist, den Garten winterfest zu machen. Dieser Beitrag soll Ihnen bei der Vorbereitung und Umsetzung helfen. Es gibt viele Dinge zu beachten und einige, wichtige Handgriffe zu tun. Unser Ratgeber hilft Ihnen dabei! Am besten machen Sie sich einige Notizen und heften diese in Ihren „Gartenkalender“, um bei Bedarf eine kurze Checkliste von den Aufgaben zu haben, die genau jetzt notwendig sind, um Ihren Garten, die Terrasse oder den Balkon gut durch den Winter zu bekommen.

Inhaltsverzeichnis


Garten winterfest machen: Der richtige Zeitpunkt

Ein genaues Datum, zu wann der Garten winterfest gemacht werden sollte, gibt es nicht. Im Normalfall treten erste Frostnächte Mitte bis Ende Oktober auf, was natürlich stark variieren kann. Behalten Sie aus diesem Grund immer auch die Vorhersagen im Auge und schauen Sie, dass die Arbeiten vor dem ersten Frost erledigt sind. Auch Erfahrungswerte aus den letzten Jahren sind gute Ratgeber. Je nach Region ist der richtige Zeitpunkt etwas eher oder eben etwas später.

Die Vegetationszeit ist, in unseren Breitengraden, Mitte Oktober vorüber, sodass die Pflanzen den Stoffwechsel auf ein Minimum reduzieren und die Vorbereitungen für die Gartenarbeit beginnen können.

Den Gemüsegarten winterfest machen Gemüsegarten

Gemüsegarten winterfest machen

Im Gemüsegarten lohnt sich die Arbeit im Herbst vor allem, da man sich dadurch ein Menge Arbeit im Frühjahr spart. Durch die folgenden Arbeitsschritte spart man sich das Unkrautjäten im nächsten Jahr und bereitet den Boden somit optimal auf die nächste Gartensaison vor.

Wintergemüse wie Grünkohl, Feldsalat oder Rettich lässt man einfach im Beet stehen. Mulchen Sie ringsherum als Frostschutz für den Boden und die Wurzeln der Pflanzen. Kranke Pflanzenreste sowie Unkraut entfernen Sie aus dem Beet. Auch die Rasenkante kann jetzt abgestochen werden.

Zudem ist der Herbst der perfekte Zeitpunkt, eine Kalkdüngung vorzunehmen. Durch das Kalken wird der pH-Wert des Bodens in einen für Gemüsepflanzen optimalen Bereich zwischen 5,3 und 7 gebracht. Das gewährleistet die bestmögliche Nährstoffaufnahme durch Pflanzen und sorgt für eine Förderung des mikrobiellen Lebens in der Erde. Bevor Sie aber blind zum Kalkdünger greifen, sollten Sie wissen, welchen pH-Wert der Boden aktuell hat. Hierfür halt der Fachhandel spezielle Bodentests bereit.

Ihr Beet decken Sie mit einer dicken Mulchschicht ab. Hierfür eignet sich Laub genauso gut wie gehäckseltes, organischen Material. Rindenmulch beispielsweise ist besten geeignet, um den Boden vor Erosion zu schützen. Auch Lebewesen wie Regenwürmer finden hierdurch ausreichend Nahrung und werden zusätzlich vor Frost geschützt.

Den Boden umzugraben kann ebenfalls sinnvoll sein, auch dieser Vorgang etwas in Verruf geraten ist. Böden, die einen hohen Tongehalt aufweisen, können hiervon aber alle paar Jahre profitieren. Verdichtete Erdklumpen, die durch das Umgraben nach oben befördert werden, werden durch Frost gesprengt und somit wieder viel feiner. Sofern man nicht zu stark eingreift, erholt sich der Boden im Nu.

Ein kleiner Abstecher zu Obstbäumen:

Vor allem junge Obstbäume sollten Sie im Herbst mit einem Kalkanstrich versehen. Die Wintersonne in Verbindung mit Minusgraden kann, gerade bei noch jungen Bäumen, zu Spannungsrissen in der Rinde führen. Solche Risse machen den Baum leider anfälligen für Infektionen und können im schlimmsten Fall zu einem Absterben des Baums führen. Durch einen Kalkanstrich wird die Sonne reflektiert, sodass sich der Baumstamm nicht so schnell erwärmen kann.

Gräser winterfest machen

Viele sommergrüne Ziergräser wie Chinaschilf oder die Rutenhirse sind in unseren Breitengraden winterhart. Sie benötigen daher keinen besonderen Winterschutz. Die langen Halme der Gräser sorgen für eine natürliche Isolation der Pflanze, weshalb wir von einem Schnitt vor dem Winter unbedingt abraten. Auch Insekten finden in Gräsern einen praktischen Unterschlupf für die kalte Jahreszeit. Anfälligere Arten wie das Pampasgras und Pfahlrohr sollten Sie auf jeden Fall zusammenbinden und eventuell auch mit einem Vlies einpacken, um sie vor der Witterung zu schützen.

Wintergrüne Gräser wie Seggen haben keine Probleme mit Frost. Allerdings empfiehlt es sich, die Gräser mit Laub oder Reisig abzudecken, da es durch die Sonneneinstrahlung im Winter zu Verbrennungen kommen kann.

Generell schadet zu viel Nässe den meisten Ziergräsern mehr als Frost. Schauen Sie bitte, dass der Boden gut durchlässig ist und decken Sie ihn zur Not mit Laub oder Mulch ab.

✓ Pflanzwerk-Tipp:
Zum Thema Gräser schneiden haben wir natürlich auch hilfreiche Informationen zusammengestellt.

Das Hochbeet winterfest machen Hochbeet

Hochbeet winterfest machen

Haben Sie ein Hochbeet mit Abdeckhaube? Perfekt! Dann nutzen Sie diese im Winter. Sollten Sie keine Haube zur Verfügung haben, weil Sie sich ein eigenes Hochbeet gebaut haben, dann haben wir ein paar Tipps, wie Sie vermeiden, dass durch den Frost wertvolle Nährstoffe ausgewaschen werden:

  • Gesunde Pflanzenreste entfernen Sie oberflächlich und nutzen diese, etwas zerkleinert, als Deckschicht.
  • Bedecken Sie den Boden mit einer dickeren Mulchschicht. Hierzu eignet sich, wie im Freibeet, Laub oder etwaigen anderes, organisches Material. Die Mulchschicht wird durch Mikroorganismen zersetzt und dient somit als Humus und Nährstoffversorgung der Erde. Auch der letzte Rasenschnitt kann hierfür verwendet werden. Aber Achtung: Den Rasenschnitt mit Stroh kombinieren, da es sonst zu Schimmelbildung kommen kann.
  • Ist das Hochbeet komplett abgeräumt, dann kann das Beet auch mit einer wasserdichten Plane abgedeckt werden.
Wasserleitungen und Rohre winterfest machen Leitungen

Wasserleitungen winterfest machen

Einen Punkt, den Sie unbedingt beachten sollten, ist das Leeren der Wasserleitungen! Gefriert Wasser in der Leitung und dehnt sich aus, können diese undicht werden oder sogar aufplatzen. Gerade, wenn Leitungen am Haus betroffen sind, kann das zu kostspieligen Schäden am Mauerwerk führen. Drehen Sie den Wasserhahn zur Außenleitung zu und lassen dann über den Außenwasserhahn alles überschüssige Wasser ablaufen. Wer über ein frostsicheres System zur Außenbewässerung verfügt, kann sich diesen Schritt natürlich sparen.

Vergessen Sie nicht, auch Schläuche und ähnliches Zubehör zu entleeren und frostfrei zu überwintern. Hierfür eignet sich der Gartenschuppen, die Garage oder der Keller. Da Schläuche und Co. zum Teil aus Plastik oder Gummi bestehen, kann das Material durch die dauernden Temperaturschwankungen spröde werden. Auch Gießkannen sind in der Regel nicht frostfest. Entleeren Sie die Gießkanne und überwintern Sie diese zusammen mit dem restlichen Zubehör frostfrei. Alternativ kann die Gießkanne natürlich auch über Kopf aufgehangen werden, sodass sich darin kein Regen- und Tauwasser sammeln kann.

Teich winterfest machen

Vor allem Ihrer Teichpumpe sollten Sie besondere Aufmerksamkeit schenken, bevor es so richtig kalt wird. Frostfeste Pumpen können Sie einfach im Teich belassen. Ist Ihre Pumpe allerdings nicht frostfest, gibt es zwei Möglichkeiten: Zum Einen kann die Pumpe in frostfreier Tiefe (ca. 80 cm) im Teich verbleiben. Ist der Teich nicht tief genug, dann muss die Pumpe außerhalb des Teiches gelagert werden. Schalten Sie die Pumpe ab und entleeren Sie dann den Zu- und Ablauf. Verstauen Sie die Pumpe im Gartenschuppen, in der Garage oder im Keller.

Leben Fische in Ihrem Teich? Dann ist es wichtig, dass die Wasseroberfläche nicht vollständig zufriert, um einen Gasaustausch zwischen Wasser und Luft zu gewährleisten. Eisfreihalter bestehen aus isolierendem Styropor und halten – wer hätte es gedacht? – kleinere Wasserflächen frei von Eis. Ohne solch einen Helfer kann es zu Sauerstoffmangel im Teich kommen, was im schlimmsten Fall zu einem Versterben der Bewohner führen könnte.

Den Gartenteich winterfest machen Gartenteich

Staudenbeet winterfest machen

Ein Problem, was bei Stauden und Zierpflanzen auftreten kann, ist Frosttrocknis. Bodenfrost und hohe Lichtintensität, wie es eben oft im Winter auftritt, führt dazu, dass Pflanzen Wasser zu ihren Blättern transportieren, allerdings keine Feuchtigkeit über den Boden aufnehmen können. Eingerollte und hängende Blätter sind oft das Ergebnis.

Wenn die Möglichkeit besteht, dann beschatten Sie Pflanzen, welche an einem sonnigen Standort stehen. Das beugt dem Verbrennen der Blätter vor.

Um Frosttrocknis vorzubeugen ist regemäßiges Gießen und eine isolierende Schicht notwendig. Die Mulchschicht aus Stroh, Reisig oder Laub sollte ca. 8 cm hoch sein. Sie sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit im Boden erhalten bleibt und hält Frost vom Boden zurück. Vor allem bei empfindlichen Pflanzen wie Rosen sollte diese Schicht wirklich ordentlich dick sein. Wenn Sie Pinienerde oder Rindenmulch nutzen, dann lassen Sie das Material im Frühjahr einfach liegen.

Kübelpflanzen winterfest machen

Ein besonderes Augenmerk gilt Kübelpflanzen. Auf Grund des oftmals geringen Volumens besteht die Gefahr, dass die Erde schneller durchfriert als im Beet.

Vor allem bei tropischen oder mediterranen Pflanzen, die keinen Winter kennen und deshalb an die Minusgrade nicht gewöhnt sind, ist Vorbereitung wichtig. Holen Sie diese Pflanzen spätestens mit dem ersten Frost in den Innenraum. Immergrüne Kübelpflanzen überwintern am besten hell und kühl bei ungefähr 10 Grad. Je kühler der Standort, desto dunkler darf er auch sein. Fuchsien oder Engelstrompeten – also laubabwerfende, mediterrane Kübelpflanzen – können auch komplett dunkel überwintern. Bevor die Pflanzen in ihr Winterquartier einziehen, sollten Sie sie auf Schädlinge überprüfen und kranke oder tote Zweige entfernen. Mit dem generellen Rückschnitt sollten Sie aber bis Februar warten!

Winterharte Kübelpflanzen können ruhig draußen überwintern. Hierzu zählen zum Beispiel der Buchsbaum, Hortensien und Rosen. Wickeln Sie das Gefäß mit luftdurchlässigen Materialien wie Bast oder Kokos ein und legen auf die Erde eine Schicht aus Reisig, um auch ein Durchfrieren durch Schnee möglichst lange zu vermeiden.

✓ Pflanzwerk-Tipp:
Vergessen Sie nicht, Kübelpflanzen auch im Winter zu wässern. Die Erde sollte nie vollständig austrocknen – wobei Staunässe unbedingt vermieden werden muss.

Die Gartenmöbel winterfest machen Gartenmöbel

Gartenmöbel winterfest machen

Der Winter hält viele Witterungseinflüsse für uns bereit – und für unsere Gartenmöbel. Feuchtigkeit, Frost und Sonneneinstrahlung können Materialien wie Holz, Kunststoff oder Metall ganz schön zusetzen. Überlegen Sie, ob Sie die Möbel auch im Herbst und Winter nutzen. Falls ja, genügt eine passend große oder mehrere kleine Abdeckhauben, die Sie über die gesamtem Möbel stülpen können. Wichtig ist, dass die Möbel vor dem „Einpacken“ trocken sind, um Schimmelbildung durch die hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden. Atmungsaktive aber wasserundurchlässige Stoffe sind auf jeden Fall zu bevorzugen, auch wenn sie meist teurer sind als günstige Kunststoffplanen.

Wenn Sie Ihre Möbel im Winter nicht nutzen, überlegen Sie, ob es nicht sinnvoller wäre, die komplett frostfrei zu überwintern. Wenn Sie im Gartenhaus, im Keller oder in der Garage noch etwas Platz haben, dann nutzen Sie ihn für Ihre Möbel.

✓ Pflanzwerk-Tipp:
Wer vor der Einwinterung Schrauben und Scharniere ölt, sorgt dafür, dass die Möbel im nächsten Frühjahr wunderbar funktionieren und direkt wieder benutzt werden können!

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