Pflanzen schneiden ist keine Wissenschaft
Wie und welche Pflanzen geschnitten werden, erklären wir in diesem Beitrag
Möchten Sie, dass Ihre Pflanzen in Bestform bleiben und bald die bunten Farben Ihres Gartens bewundern? Damit Sträucher reichlich blühen und Früchte tragen, müssen sie regelmäßig geschnitten werden: gerade Pflanzen, die Ihr Garten beleben wie Flieder, Spiersträucher, Ziegerhölze und Waldreben sollten regelmäßig zurückgeschnitten werden, damit sie im Sommer oder später blühen. Haben die Sträucher keine Blätter, ist am besten zu erkennen, was weggeschnitten werden muss. Bei Temperaturen unter fünf Grad sollte an Bäumen und Sträuchern jedoch nicht geschnitten oder gesägt werden, denn das Holz kann leicht splittern. Selbstverständlich würden die Blütensträucher, wie in der Natur, auch ohne Schnitt wachsen, Doch um eine gleichmäßige Höhe des Busches zu behalten und neue Triebbildung zu fördern, ist ein richtiger Schnitt notwendig.
Ohne diese regelmäßige Pflege sehen anfangs strahlend blühende Sträucher wie beispielsweise die Forsythie schon nach wenigen Jahren unschön aus. Auch beim Schmetterlingsstrauch, der Rispenhortensie und dem Roseneibisch gilt: Sie blühen am schönsten, wenn alle kräftigen Vorjahrstriebe auf wenige Knospen zurückgeschnitten werden.

Die Frühjahrsblüher hingegen - wie der Flieder, die Forsythie, der Schneeball und die Deutzie - kürzt man direkt nach der Blüte ein. Sie blühen nämlich am zweijährigen Holz und können bei dieser Variante des Strauchschnitts noch ausreichend Blütenknospen für das neue Jahr anlegen. Schnitttechniken: Auslichtungsschnitt und Verjüngerungsschnitt.
Man unterscheidet verschiedene Schnitttechniken: Der Auslichtungsschnitt hält Frühjahrs- und Frühsommerblüher blühfreudig. Im zwei- bis dreijährigen Abstand entfernen Sie nach der Blüte die ältesten, stark verästelten Triebe. Schneiden Sie schon im Februar alle Triebe, die im Vorjahr Blüten getragen haben, bis auf kurze Stummel zurück. Im Gegensatz dazu steht der Verjüngungsschnitt, der nur durchgeführt wird, wenn Ihre Sträucher jahrelang gar nicht oder falsch geschnitten wurden. Der gesamte Strauch wird bis auf 30–50 cm über dem Boden entfernt und aus den kräftigsten der nachwachsenden Triebe neu aufgebaut. Mit einem Verjüngungsschnitt kann man den Strauch auf Vordermann bringen. Generell ist ein Schnitt für die Pflanzen wie eine Verjüngungskur und kann wahre Wunder wirken. Wichtig ist es aber, nur die Arten zu schneiden, die ein Schnitt wirklich brauchen, da längst nicht alle Sträucher einen regelmäßigen Schnitt brauchen oder vertragen (s. Liste unten). Alle wertvolleren Arten blühen auch ohne diese Pflegemaßnahme. Man erkennt diese Sträucher daran, dass sie am ein- oder mehrjährigen Holz Blüten tragen und ausschließlich an den Endknospen der Zweige weiterwachsen. Alle immergrünen Arten kommen ebenfalls ohne Schnitt aus. Sie vertragen ihn zwar recht gut, blühen mit einem Rückschnitt aber nicht intensiver. Die mit den Obstgehölzen verwandten Arten wie beispielsweise Zier-Äpfel sollten Sie auslichten, wenn ihre Kronen sehr dicht werden. Die unterschiedlichen Schnittarten

Diese Schnittmethode gilt auch für folgende Sträucher:
- Bartblume
- Beet- und Edelrosen
- Buschmalve
- Garten-Eibisch
- Lavendel
- Rispen-Hortensie
- Roseneibisch
- Säckelblume
- Sommerheide
- Strauch- oder Ball-Hortensie
Für die Frühjahrsblüher gilt der Schnitt nach der Blüte! Alle zwei Jahre werden alte Äste am Boden oder oberhalb eines neuen kräftigen Triebs abgeschnitten. Alle Frühjahrsblüher bilden ihre Blütenknospen schon im Vorjahr und blühen an den ein- oder mehrjährigen Trieben. Man schneidet sie etwa alle drei Jahre nach der Blüte, um die Pracht nicht unnötig zu schmälern. Diese Maßnahme wird Auslichtungs- oder Erhaltungsschnitt genannt. Das Ziel ist, die ältesten, mittlerweile blühfaulen Ast- und Zweigpartien herauszunehmen, damit vitale und kräftige Jungtriebe genug Freiraum zur Entfalrung haben. Dies geschieht entweder durch das Entfernen ganzer Triebe oder durch das Ableiten älterer Bereiche auf jüngere Zweige am selben Ast. Die ganze Kraft geht dann in den neuen Zweig und er wird sich im Laufe des Jahres besonders gut entwickeln: die Krone wird dichter und trägt mehr Blütentriebe.
Alle Sträucher, die einen Frühlingsschnitt brauchen, haben eines gemeinsam: Sie bilden in Bodennähe oder aus der Strauchmitte heraus immer wieder lange, unverzweigte Jungtriebe. Die kräftigsten dieser Triebe lässt man stehen. Man sollte sie auf unterschiedliche Höhen einkürzen, um die Verzweigung zu fördern. Ausnahme bilden Beerensträucher: Sie werden bereits im Frühjahr ausgelichtet, um kräftige Triebe für eine reiche Ernte zu fördern.
Unter anderem folgende Sträucher gehören in diese Gruppe:
- Blutjohannisbeere
- Duftjasmin
- Flieder
- Heckenkirsche
- Holunder
- Knallerbsenstrauch
- Pfeifenstrauch
- Schneebeere
- Zier-Johannisbeere
Nicht alle Sträucher werden regelmäßig geschnitten! Sträucher, die Sie nicht schneiden sollten, finden Sie in der folgenden und ausführlichen Auflistung:
- Felsenbirne
- Federbuschstrauch
- Glanzmispel
- Glockenhasel
- Goldregen
- Hartriegel
- Maiglöckchenstrauch
- Magnolie
- Scheinbuche
- Schneeball (alle außer Viburnum opulus)
- Seidelbast
- Spindelstrauch
- Storaxbaum
- Zaubernuss
- Zier-Ahorn