Hecken richtig pflanzen

02.09.2022

Thuja, Eibe, Lorbeer und Co.: Wie Sie Heckenpflanzen richtig einpflanzen und schneiden.

Hecken richtig pflanzen HECKEN RICHTIG PFLANZEN

Was würden wir nur ohne Heckenpflanzen machen? Egal ob als Sichtschutz, als Zaunersatz, als Eingrenzung und Abgrenzung oder als Nistplatz: Hecken machen unser Leben grüner und somit auch schöner. In diesem ausführlichen Bericht möchten wir auf die unterschiedlichen Pflanzen eingehen, die sich als Heckenpflanze anbieten, in welchem Abstand Heckenpflanzen gesetzt werden und wie die jeweilige Pflanze geschnitten wird, damit sie in Form bleibt. Zudem haben wir noch weiterführende Tipps, um Lücken in der Hecke zu schließen und welches Werkzeug sich für den Schnitt anbietet.

Inhaltsverzeichnis


 
Hecke auswählen RICHTIGE HECKE WÄHLEN

Die richtige Hecke wählen

Eine Hecke anzulegen ist eine Entscheidung, die über Jahre hinweg Bestand hat und wohl überlegt sein sollte. Es beginnt schon bei der Frage, welche Form von Hecke man einpflanzen sollte. Es gibt:

  • Immergrüne Hecken
  • Blühende Hecken
  • Laubabwerfende Hecken

Immergrüne Hecken sind, wie der Name schon sagt, immer grün und eignen sich deshalb hervorragend, wenn die Hecke als Sichtschutz dienen soll. Blühende und laubabwerfende Hecken werden im Herbst und Winter ihr Laub in schönen gelb-rot-tönen färben und letztlich verlieren.

Hier eine Liste der beliebtesten Heckenpflanzen:

Immergrüne HeckenBlühende HeckenLaubabwerfende Hecken
EibeSanddornLiguster
ThujaBerberitzeFeldahorn
GlanzmispelForsythieHainbuche
KirschlorbeerKornelkischeWeißdorn

Leben kleine Kinder oder Tiere in Ihrem Haushalt, dann achten Sie bitte auch darauf, dass einige Heckenpflanzen giftig sind (Eibe und Liguster) oder gar Dornen bilden (Berberitze). Völlig unbedenklich sind beispielsweise Buchenhecken. Da diese Pflanzen ihr Laub zwar färben, aber nicht abwerfen, ist die Hecke auch im Winter noch blickdicht.

Auch die Wuchshöhe und der Standort spielen eine wichtige Rolle bei der Wahl der richtigen Heckenpflanze. Niedrige Hecken erreichen im Schnitt eine Wuchshöhe von 1 m und dienen im Garten oft als Abtrennung einzelner Bereiche. Langsam wachsende Gehölze wie die Eibe, Buchs oder der Fingerstrauch sollten hierfür in Ihre engere Auswahl kommen. Die Klassiker zur Abgrenzung von Grundstücksflächen sind mittelhohe Hecken. Diese erreichen eine Höhe von 2,5 m. Wenn Sie solch eine Hecke bevorzugen, wählen Sie am besten Liguster, Hibiskus oder die Berberitze. Alles, was über diese Höhe hinaus wächst, zählt man dann zu hohen Hecken. Hier ist aber wichtig abzuklären, dass sich dadurch kein Nachbar geärgert und eingeschränkt fühlt. Einige Sorten der Kirschlorbeere und der Thuja erreichen diese Höhen problemlos.

Zuletzt bedenken Sie bitte noch den zukünftige Standort. Licht- und Bodenverhältnisse sollten einigermaßen klar sein, damit die Hecke auch entsprechend wachsen und zehren kann.

Langsam wachsende Hecken vs. schnell wachsende Hecken

Wer es eilig hat, sollte beim Kauf auch den Zuwachs der Pflanze pro Jahr erfragen oder kennen. Soll die Pflanze schnell blickdicht zuwachsen, dann ist es wichtig, dass Sie Pflanzen kaufen, die eben auch einen hohen Zuwachs pro Jahr haben. Langsam wachsende Heckenpflanzen sollten Sie schon in einer bestimmten Höhe kaufen, damit diese als Sichtschutz dienen können.

Langsam wachsende Hecken sind:

Schnell wachsende Hecken sind:

✓ Pflanzwerk-Tipp:
Beachten Sie aber, dass schnell wachsende Heckenpflanzen immer auch mehr Pflege benötigen als langsam wachsende Heckenpflanzen.

Hecke planen

Wie so oft ist auch bei der Planung der Hecke der Zeitraum zu beachten. Je nachdem, in welchem Zustand die Hecke bei Kauf ist, gibt es unterschiedliche Zeitpunkte, wann diese am besten eingepflanzt werden sollte.

Containerpflanzen, also Pflanzen, die im Topf gezogen wurden, können grundsätzlich das ganze Jahr über eingepflanzt werden. Bei Containerpflanzen handelt es sich oftmals um relativ junge Pflanzen, die, nachdem sie eingepflanzt wurden, ordentlich gewässert werden müssen.

Ballenpflanzen hingegen kommen ohne Topf. Der Wurzelballen ist aber oftmals in Jute eingepackt. Als Ballenware werden Heckenpflanzen am besten zwischen September und Mai eingepflanzt. So hat die Pflanze vor dem Winter genug Zeit, anzuwachsen um dann dem Winter zu trotzen. Ausnahmen bilden immergrüne Heckenpflanzen als Ballenware. Diese sollten zwischen September und Oktober eingepflanzt werden. Da Ballenpflanzen im Freiland aufwachsen und dann ausgestochen werden, sind die Wurzeln der Pflanzen etwas empfindlicher. Sie sollten die Pflanze also in der Zeit nach dem Einpflanzen etwas im Auge behalten.

Etwas preisgünstiger als Ballenware sind wurzelnackte Heckenpflanzen. Ähnlich wie bei Ballenware werden die Pflanzen ausgestochen. Allerdings wird bei dieser Art auch die Erde entfernt. Bei niedrigen Temperaturen sollten Sie die Pflanzen schnell in die Erde bekommen. Auch hier bietet sich der Herbst an.

✓ Pflanzwerk-Tipp:
Auch wenn Containerpflanzen das ganze Jahr über gepflanzt werden können, bietet sich trotzdem auch hier der Herbst besonders an. Bis zum Frühjahr steht die Pflanze gut in der Wurzel und kann ohne Umschweife direkt anfangen, ordentlich auszutreiben.

Hecke pflanzen HECKE PFLANZEN

Hecke pflanzen

Sie haben Ihre Pflanze ausgesucht und den Standort festgelegt? Dann kann es ja losgehen! In ein paar einfachen Schritten pflanzen Sie Ihre neue Hecke ein. Alles, was Sie hierfür benötigen, ist ein Spaten, etwas Hornspäne, Pflanzenerde und im besten Fall etwas Grünpflanzendünger.

  1. Pflanzlöcher ausheben
    Die Pflanzlöcher sollten Sie so tief ausheben, wir der Wurzelballen der Pflanze hoch ist – allerdings mit doppeltem Durchmesser.

  2. Boden auflockern
    Ist der Boden stark verdichtet, sollten Sie den Boden etwas auflockern. Das gelingt mit Drehbewegungen des Spatens ganz einfach. Streuen Sie etwas Hornspäne ein – das fördert Wurzelwachstum und dient als organischer Startdünger für Ihre Hecke.

  3. Pflanzabstand bestimmen
    Stehen die Pflanzen zu nah, klauen Sie sich wertvolle Nährstoffe und vor allem auch Licht. Stehen die Pflanzen zu weit auseinander, dann erhält man keine blickdichte Hecke. Freiwachsende Hecken haben einen empfohlenen Pflanzabstand von ca. 1 m. Hierunter zählen beispielsweise Flieder, Forsythie oder der Ranunkelstrauch. Formale Hecken wie die Thuja, Kirschlorbeer oder Eiben haben einen empfohlenen Pflanzabstand von 0,5 m. Mit der Erde des nächsten Pflanzlochs können Sie das Loch der vorigen Pflanze auffüllen.

  4. Erde andrücken
    Achten Sie darauf, dass Ihre Pflanze gerade im Loch steht und treten Sie die Erde vorsichtig an. Die Oberkante der Pflanzenwurzel sollte mit der Erde bündig abschließen. Formen Sie mit den Händen einen Gießrand, um zu vermeiden, das Gießwasser beim Angießen ungenutzt wegfließt.

  5. Hecke wässern
    Sofern alle Pflanzen eingesetzt sind heißt es: Wässern! Bei trockenem Wetter sollten Sie wöchentlich gießen, um das Anwachsen der Pflanzen zu fördern. Rindenmulch als Deckschicht kann helfen, dass der Boden länger seine Feuchtigkeit hält und nicht austrocknet.

✓ Pflanzwerk-Tipp:
Nach dem Einsetzen: Schneiden! Wer junge Pflanzen nach dem Einsetzen um 1/3 zurückschneidet, regt den Wuchs an, sodass die Hecke schneller blickdicht wird.

Hecke schneiden HECKE SCHNEIDEN

Hecken richtig schneiden

Beim Schnitt der Hecke kommt es vor allem darauf an, was mit dem Schnitt bezweckt werden soll. Bitte beachten Sie aber unbedingt, dass in der Zeit vom 01. März bis zum 30. September durch das Naturschutzgesetz verboten wird, Hecken auf Stock zu setzen, zu fällen oder radikal zurückzuschneiden. Form- und Pflegeschnitte können Sie auch während dieser Zeit ruhigen Gewissens durchführen. Schauen Sie nur vorab nach, ob zur Zeit Vögel brüten und verschieben Sie Ihr Vorhaben bitte dementsprechend.

Wann welcher Schnitt erforderlich wird? Wir erklären es Ihnen.

Pflanzschnitt
Dieser Schnitt wird, wie gerade beschrieben, direkt nach dem Einpflanzen fällig und dient dem gleichmäßigen Wuchs. Achtung: Nie mehr als 1/3 kürzen!

Erhaltungsschnitt
In den ersten drei Jahren sollte dieser Schnitt jährlich erfolgen. Er lichtet aus und fördert neues Austreiben. 1/3 aller Äste können entfernt werden. Auch Äste, die sich Kreuzen und abgestorben sind, werden geschnitten.

Formschnitt
Immergrüne Hecken wie Buchs oder Kirschlorbeer werden sehr gerne auch in Figurenform geschnitten und somit in Form gebracht. Mehr macht dieser Schnitt auch nicht. Er bewahrt einfach die Form der Hecke und sorgt für eine schöne Optik. Im Mai bekommt die Hecke den ersten Schnitt, im Herbst wird dann noch einmal nachgeschnitten.

Pflegeschnitt
Eigentlich sind Form- und Pflegeschnitt sehr ähnlich. Bei beiden Schnitttechniken werden hauptsächlich junge Äste geschnitten. Im besten Fall lassen Sie die Äste im unteren Bereich etwas länger stehen als oben. So ist gewährleistet, dass alle Teile der Hecke ausreichend Licht abbekommen.

Rückschnitt
Der Rückschnitt ist schon etwas radikaler. Nutzen Sie unbedingt frostfreie Tage, wenn Sie sich an der Hecke zu schaffen machen, und kürzen Sie fruchttragende Triebe um 2/3 ein. So treiben die Äste stärker neu aus.

Radikalschnitt
Bei alten oder kranken Heckenpflanzen hilft oft nur noch, die Pflanzen radikal zurück zu schneiden. Frostfreie Wintertage empfehlen sich für diese Schnitttechnik, die auch Verjüngungsschnitt genannt wird. Äste werden hierbei bis auf den dicksten Stamm zurückgeschnitten, damit im Frühjahr frisch ausgetrieben werden kann.

Um den richtigen Zeitpunkt zu treffen, an dem Sie Ihre Hecke schneiden, ist es wichtig zu wissen, wann die Pflanze blüht. Blüht die Heckenpflanze im Sommer, schneiden Sie im Frühjahr, damit die neuen Triebe schön austreiben und Blüten bilden können. Sommerflieder, Hibiskus und Rispenhortensien gehören in diese Kategorie. Frühblüher wie Gemeiner Flieder oder die Forsythie schneiden Sie im Sommer zwischen Mai und Juni. Auch langsam oder schwach wachsenden Pflanzen können Sie im Sommer schneiden. Im Herbst, also zwischen September und November, kann noch ein Formschnitt vorgenommen werden. In diese Phase befinden sich viele Pflanzen bereits im Winterschlaf. Wichtig: Nutzen Sie hierfür einen bedeckten, frostfreien Tag. Obstbäume hingegen werden gerne im Winter geschnitten. Lange Triebe kürzen Sie ein, um mehr Licht auf kurze Triebe zu gewährleisten.

Lücken einer Hecke füllen

Ärgerlich: Ein Loch mitten in Ihrer Hecke! Woran liegt das? Oftmals einfach an zu wenig Licht. Dann reicht es schon, angrenzende Äste zurückzuschneiden, die Schatten auf diese Stelle werfen.

Ist das Loch größer und hat eventuell nichts mit dem Licht zu tun? Dann hilft folgender Trick: Zwei benachbarte Triebe legen Sie mit Hilfe von Bambusstöcken längs oder queer über das Loch. Jetzt noch etwas einkürzen und schon bald wird durch die neu angeregte Verzweigung das Loch der Vergangenheit angehören.

Ist die Heckenpflanze abgestorben? Dann hilft nur Nachpflanzen. Achten Sie bitte darauf, dass die neue Pflanze ungefähr die Höhe der restlichen Hecke hat, da sie sonst kaum Überlebenschancen hat. Ihre Thuja bekommt braune Stellen? Vielleicht hilft Ihnen dann dieser Bericht.

Busch schneiden Weitere Tipps

Weitere Tipps zu Hecken

  • Hecken immer nur mit scharfem Werkzeug schneiden
  • Nie in praller Sonne schneiden - Verbrennungsgefahr!
  • Immer von unten nach oben schneiden
  • Lieber öfter schneiden und weniger kürzen als andersrum
  • Schnur spannen hilft für einen geraden Schnitt
  • Heckenpflanzen mit Laub mit einer Handschere schneiden, um so wenig Blätter wie möglich zu verletzen

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Pflanzung Ihrer Hecke und freuen uns, wenn wir Ihnen mit diesem Bericht helfen können!

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